Schon mal tief geflogen ?

Kein Problem, deutsche Spitzentechnologie macht es möglich.
Leider nicht in Deutschland,
nicht mal in Europa,
aber eben in Shanghai.
Den Chinesen war die Technik gut genug.

Da hat der weltreisende Geschäftsmann
(aktuell suchen die Touristen diese Top Einkaufsstadt der Zukunft wohl immer noch auf der Weltkarte…)
den ersten Schock des HighTech Flughafens Pudong gerade verkraftet, da findet er Platz im schnellsten Zug der Welt.
Und ab geht die Post.

100, 200, 300, 400…, erst bei 430 Km/h wird hier der Schieber geschlossen, der Rekord steht bei 501 km/h.
Eines haben die Chinesen aber noch vergessen aus dem sicherlich üppigen Aufpreis- katalog der Deutschen zu ordern: Fahrkomfort !
Ich dachte ich säss auf einem Magnetfeld, dabei fühlt es sich an wie auf der alten Via Appia in Rom. Es rappelt und scheppert ohne Ende. Glas abstellen auf den Tischen: Fehlanzeige. Deshalb hat man sie gleich weggelassen, sicher ist sicher !

Für die 30km bis zur Stadt braucht die Bahn glatt 9 Minuten, das ist ein Durchschnitt von 200 km/h, einschliesslich der Einfahrten in die Bahnhöfe. Das geht doch. Und natürlich lässt sich der Preis auch aufbringen, umgerechnet 3,90 Euro für die einfache Fahrt. Und in welche Hände hab ich mich begeben? Eine wirklich junge Chinesen sass am Ruder, mal gerad vielleicht 25 Jahre alt. Vielleicht bedarfs doch der Jugend, um mit so einem fahrbaren Untersatz entsprechend locker umzugehen.

Gelbe Diät

These: Mit der chinesischen Küche nimmt man/jeder automatisch ab !
Einige bestreiten dies energisch. Auch ich kann ein Lied davon singen, und zwar ein freudvolles. Diesmal fiel der Verlust geringer aus, aber das lag an Peter.

Okay, soweit die/meine Fakten, aber warum denn nur…
22 Stunden Flug, 10h in der chinesischen Bahn, da macht Mann sich schon so seine Gedanken, und: -Heureka- ich habs !

Es liegt zum ersten daran:
Gegessen wird was auf den Tisch kommt, auf einen immer runden genau aus der Mitte. Keiner bekommt ein Gericht vorgesetzt, jeder bedient sich so gut er will. Dazu hat er nicht mal nen eigenen Ess-Teller, sondern nur einen in der DessertTeller- Grösse. Logo, dass da jeder bestimmt so zwischen zehn oder 20 mal hinlangt, bevor sich ein Gefühl der Sättigung einstellt.
Das geht beim Chinesen sogar soweit, dass er direkt mit seinen Stäbchen sehr elegant nur einen einzelnen Bissen aus der Mitte abgreift, und den direkt verköstigt, sich quasi nur Bissen für Happen bedient. Appetitgesteuerter geht’s nimmer.
Ergo: Jeder tischt sich nur soviel auf, wie er gerade von dieser einen Sorte mag. Bloss nicht zuviel, denn es gibt ja auch noch sooo vieles andere. Und der Hunger hat genügend Gelegen- heit kleiner zu werden, bevor Mann/Frau auf einen Teller schaut, der kaum zu schaffen ist. “Überessen” ist da praktisch nicht mehr möglich, Hurra !
Es liegt zum zweiten daran:
Es bedarf schon einiger Logistik, eh man so seine 10 bis 20 Portionen beieinander hat: das Glasrad will gedreht werden, der Überblick will behalten werden. Da dauert so ein “satt werden” von Natur aus länger als in der FastFoodPlastikKette. “Schnelles Schlingen” hat so keine Chance. Darauf hat genau das Hungergefühl gewartet, endlich mal ernst genommen zu werden, und kommt so just-in-time zur Geltung. “Brigitte” und “Tina” predigen das doch schon seit zig Auflagen.

Gegenprobe:
Ich hab im Rahmen dieser Studie einige Tischnachbarn gefragt (Danke Christian), ob sie ne Chance hätten NACH einem solchen Essen, noch mal einen grossen Teller zu nehmen, und gefühlsmässig das alles drauf zu laden, was sie denn so im einzelnen jetzt gegessen hätten.

Die Antwort war ziemlich einseitig: KEINER traute sich das zu, jeder hatte den quantitativen Überblick verloren, wieviel es denn nun gewesen sei. Ergo: einzig und allein das Hunger- oder Nicht-Mehr-Hunger Gefühl entscheidet über das Quantum des Gegessenen, keinesfalls die zu Beginn auf den Teller gehäufte Menge.

schöner Nebeneffekt:
“Teller leer essen” ist hier leicht.
(vielleicht ist deshalb das Wetter grundweg besser als im kultivierten Europa..??), schliesslich ist er im Laufe eines Dinners so um die zehn bis 20 mal leer geworden. Aufzuhören ist hier jederzeit möglich, und richtet sich nie nach der zuvor üppig aufgeladenen Menge, die gibt’s nämlich gar nicht.

Wasser ist zum gucken da.

446 Tage,
oder
14 Monate-3 Wochen-drei Tage…

Solange hat’s gedauert,
bis zum amtlichen Kennzeichen und der Zulassung als Wohnmobil.
Von der Bestellung bis zur ersten Ausfahrt.
Auch wenn der Innenausbau noch nicht wirklich fertig ist.

Flugs am Samstag noch schnell die ersten Kabel zusammengeschraubt,
das Frisch- und Abwasser zum Fliessen gebracht,
die Saeco ins Fach gewuchtet…,
uppss,
so flugs ging das dann doch nicht.
Erst gegen 0:00h war ich dann in Mainz, bei Ulla und Klaus Sommerfest, aber je später der Abend…..
Kein Thema, ich war dann einfach am Sonntag der letzte, und los gings Richtung Süden.

Ohne Plan,
aber es kam wie es kommen musste:
Bodensee, Comer See, Luganer See, Vierwaldstädter See….,
und zwischendurch den ein oder anderen Pass: Julier, Albula, Majola, St.Gottard.

Dann noch ne Bötchentour über den Comer See nach Como,
mit der Zahnradbahn auf den Mt Bre (Lugano)…,

und gar nicht zu vergessen das Zufallshighlight schlechthin….:

In Ospedaletto stach mir nur die kühne Kirche “down under” ins Auge,
also aussteigen.
Und schwupp fiel der Blick auf die improvisierte Leinwand direkt am Seeufer.
Ergo: Kino im Freien als Kulturangebot für die Dorfbewohner. Da durften wir nicht fehlen.

Proviant von AldiSüd gab lecker Wein, Käse und Salzgebäck dazu,
und gegeben wurde:
“Evita Peron” das Musical mit Madonna in der englischen Originalversion, schliesslich ist mein italienisch ….

Das dann aber pünktlich zum melodramatischen Filmschluss auch noch der Vollmond hinter der Leinwand gerad’ über dem See seine Kreisbahn begann…., mmmhhhh

Melakka

Als aufgeschlossen Reisender kommt man in eine wenig spektakuläre, aber authentische Stadt. Melakka.

Nu gibt es in Melakka ein ganz besonders hässliches und riesenhohes Hochhaus, welches nu gar nicht in die Skyline der kleinen Hütten passen will. Was tun ?

Abreissen ? Lohnt nicht, wir sind ja in zwei Tagen schon wieder weg ? Das geht einfacher; man bezieht ein Zimmer in diesem Haus, und schwupp ist es aus dem eigenen Panoramablick verschwunden.
So einfach kann das sein !

Okay, die Idee war gar nicht von mir. Freunde hatten zuvor schon ein Zimmer dort belegt, und wir trafen uns zum Abendessen auf der Durchreise.

Unser nächstes Ziel ist Indonesien, und das per Schiff. Gruselig, denn nun gilt es die gefährlichste und aktivste Piratenecke der Welt zu durchkreuzen: die Strasse von Melakka.

Aber Herr Depp ist gottseidank gerade zu Dreharbeiten in die Karibik aufgebrochen. Obwohl, Frau Knightley…, ich könnte sie ja mal zum Tee bitten…..

Es geht auch anders

Da ist ein Sultanat fernab aller Krisenherde,
und den ehrwürdigen älteren Vorsteher treibt nur eine Sorge um: das sein Volk von alle dem neumodischen Zeug verdorben wird.
Also hält er die Schotten dicht: keine Strassen, keine Bildung, keine Zeitungen, kein Radio, Fernsehen sowieso nicht.

Nur den Junior, den schickt er auf die besten Schulen in Europa, auf das was aus ihm werde.

Und der Sohnemann ?

Naja, das kennen wir alle schon: Undank ist der Eltern Lohn.
1976 kommt der “feine” Herr nach Hause, meint die Isohaft fürs Volk sei jetzt genug und schmeisst seinen Vater aus dem Land. Der muss nach England ins Exil flüchten.

Und jetzt ?

Sohnemann hat wirklich viel gelernt, vor allen Dingen von den Fehlern der anderen.

Ganz vorsichtig und sehr volkverbunden führt er seine 8 Millionen Schäfchen so ganz behutsam an all das neumodische Zeug heran. Ein bisschen von allem, nicht zu viel und nicht zu schnell.
Sogar den islamischen Koran legt er liberal aus, sehr zur Freude auch der Frauen, und das nicht nur, weil sie den Führerschein hier machen dürfen..

Dazu packt er bis heute sein herrschaftliches Zelt jedes Jahr auf den Wagen und zieht wochenlang über Land, um es jedem Omani zu ermöglichen, mal persönlich sein Leid vorzutragen.

Okay, es gibt auch einen Trick bei all dem Ganzen:

Kaum direkte Steuern oder Abgaben für Krankenkasse, für Strassen- und Schulbau und für den Staatshaushalt.
Geld ist keine Frage,
Geld gibt’s genug.

Schliesslich hat der Oman mit den Emiraten eines gemeinsam: das Erdöl.

Al Hawiyah – Im Oriental Guest House

Unser indischer Manager gesellt sich nach dem Essen zu uns. Er ist bestens informiert, auch über die aktuelle politische Lage in Europa.

Seit sieben Jahren arbeitet er hier. Seine Frau ist Lehrerin in Madras/Indien. Früher war er bei der Army, da haben sie sich auch nicht öfters gesehen.

Noch zwei Jahre, dann läuft sein Vertrag aus. Die jungen und inzwischen schulisch gebildeten Omanis suchen Jobs und drängen die indischen, paktistanischen und auch die Arbeiter aus Sri Lanka aus den Jobs.

Anfangs kamen die Beduinen zum Hotel und wollten “Pepsie” ohne zu bezahlen, denn Geld hatten sie ja keines. Sie kannten nur den Naturalien-Tauschhandel und Hotels sowieso nicht.
Wenn sie keine Pepsie bekamen warfen sie kurzerhand alle Scheiben mit Steinen ein.

Wir sind viele Jahre weiter, aber zu Zeiten des Ramadans bleiben sie immer noch schwer einschätzbar.

Ein vollbesetzter PKW braust lärmend durchs Hoteltor. Die Omanis sind in Feierlaune. Der Fahrer steigt aus und torkelt auf die Hoteltreppe zu. Kein Alkohol sondern Drogen. Und sofort greift er in seine Tasche und steckt sich sein neues Pfeifchen an.

Er macht “Kunststücke” und will, dass ich ihn photographiere, während er eine Colabüchse auf dem Kopf balanciert.
Ich zeige ihm das Ergebnis, gebe aber die Kamera nicht aus der Hand.

Nach zehn Minuten ist der Spuk vorbei. Die Colas, die sie bekommen haben, haben sie bezahlt, und sie fahren umständlich aus dem Hotel wieder auf die Piste.

Im letzten Ruckeln wirft ein Mitfahrer eine halbvolle Dose aus dem Seitenfenster in den Hotelgarten. Aber er trifft keine Scheibe. Wollte er wohl auch nicht, er wollte wohl nur den Müll loswerden.

Catered by ‘Saeco’

Letztlich war es eine Testfahrt in Sachen “Wechselrichter”.
Ziel: das dzg Treffen (“Deutsche Zentrale für Globetrotter”) im Westerwald.
Ergebnis: Prima !

Der überbordende Regen, die herbstlichen Temperaturen, beste Voraussetzung für DAS Heissgetränk Kaffee !
Jetzt weiss ich es genau: 320 Amperestunden Batterie- kapazität ergeben 86 Tassen Kaffee bis zur Abschaltung durch den Tiefentladeschutz des Wechselrichters von Waeco.
Nachladen der Batterien war bei diesem Tripp noch nicht möglich, ist aber noch vorgesehen, logo.

Ich musste allerdings diese Vielzahl nicht alleine trinken, ich hab sie eingetauscht gegen Brötchen, Marmelade und Selbstgebrannten.

Dazu noch Diavorträge aus aller Herren und Frauen Länder, die asiatische Feldküche, etwas LiteraturLesung mit Andreas Altmann (lieben Gruss an Annette), und vor allem die langen Klön-Tafeln. Schwupp war der dritte Ausflug des Gelben vorbei.

Achso, Möbel sind immer noch nicht drinne, aber was heisst das schon, hier zählte “trocken schlafen” und das ging prima.

Abenteuer Wüste

Wir machen Station in der grössten Sandwüste der Welt: der Ramlat al Wahibah.

Unser Guide vom “Rahala Desert Camp” holt uns an der Teerstrasse ab, und fährt voraus ins Wüstencamp. 30 km nur Sand, aber es geht erstaunlich gut.

Die erste Lektion gibt’s dann gleich nach dem stärkenden Kaffee. Wir laden Gepäck aus, ein Inder macht sich an unseren Reifen zu schaffen. Er lässt die Luft raus, für die erste Ausfahrt ins Gelände.

Wie selbstverständlich erklimmt unser omanischer Guide den Fahrersitz und lasst mir nur den ohne Lenkrad übrig.
So wird’s gemacht: 2.Gang, Vollgas und mit Karacho auf die riesige Düne zu. Es rappelt mächtig und schwupp, sind wir oben. Rechts den nächsten Hügel rauf, geradeaus gemächlich, dann mit Power nach links, der 2. Gang schwächelt, macht nichts, ganz früh und ganz schnell in den 1. Mit 5400 Touren kommen wir oben jaulend an. Weiter geht’ im selben Stil. Ein grandioser Sonnenuntergang.

Am nächsten Morgen versuch ich mich selbst: gelernt ist gelernt:
Vollgas den Hausberg hinauf, klappt gut, nur der viel kleinere Hügel dahinter macht Probleme, jetzt schwächel ich, nehm zu früh das Gas weg, und rums…, das wars. Festgefahren !

Keine Sperrdifferentiale, hinten rechts ausgefedert. etwas Schaukeln, aber keine Chance. Die Jungs unten im Camp haben es kommen sehen.
Es kommt immer so. Und schon stehen sie wortlos hinter uns, haben das Seil festgezurrt, ein Ruck und wir sind wieder frei., und sie spurlos verschwunden.

Auf ein neues. Ein steiler kurzer Berg voraus. Anlauf, jetzt aber den Fuss auf dem Gas lassen… Motor jault auf… Vollgas… NO FEAR… nicht nach links, nein, genau drauf zu…. Knall-Peng…

Wir haben den Berg einfach gerammt, er war viiieel zu steil zum hochfahren, mehr eine Wand aus Sand. Blödsinn es schaffen zu wollen. Der Wagen rollt zurück, abgeprallt, das wars.

Die Mitreisenden sind schockiert, keine Farbe mehr im Gesicht. Sie hatten es eh kommen sehen. Tigo steigt aus, will nur zu Fuss weiter. Junior am liebsten auch, aber ich hindere ihn daran, brauche jetzt selbst Unter- stützung. Wir sind hier voll- kommen auf uns allein gestellt.

Jetzt steige ich jedes Mal vorher aus, suche mir einen Weg, zunächst allein mit den Augen.
Der Anfang ist recht schräg nach unten abfallend, Ich erinnere mich ans Ski fahren: Schulter und Blick zum Tal. Es braucht Mut den Wagen die seitliche Schräge runter rollen zu lassen. Ankommen ist jetzt alles.

Es wird flacher, einfacher.
Den hohen Berg hinab, ein Photohalt, schliesslich haben wir es geschafft!

Premiere in Kissingen

Und das gleich mehrfach:

– dieser Reserveradträger ist DER Prototyp. Michael Bocklet hat ihn erfunden, und der Gelbe trägt die Erfindung in die Allrad-Welt.
– ich selbst hab nach zwei Jahren als Besucher die Seite gewechselt, und harre nun dem Ende der vier Tage entgegen. Denn dann winkt die Freiheit. Obwohl ich mich in meinem Viel-Fenster-Bett schon gut eingerichtet habe.

– endlich mal nix weisses, titansilbernes oder so, sondern in Postgelb. Das war dann auch die ein oder andere Nachfrage wert, die die Besucher loswerden wollten.

– ach ja, und fertig geworden ist er aussen nun ja auch. Sonst wäre er auch nicht hier, logo.

Die AllerErste

Irgendwann muss einfach mal ein Anfang gemacht werden.

Und besser früher,
als nur etwas später.

Dabei gab es einen einfachen Anlass: zum Anbau des Reserveradträgers musste der Gelbe nach Koblenz, in die Werkstatt von Michael Bocklet.

Kein Problem, und flugs wurden aus 120Km deren 280km. Eine Drei-Flüssefahrt ist es dann schliesslich geworden.

Zunächst die Hommage an die Mutter aller Rennstrecken.
Schöner Zufall, dass gerade die Proben zu “Rock am Ring” stattfanden. Ein Ohr über den Zaun, ein Auge für die Angabe der Durchfahrtshöhe.

Weiter in den Wein hinein.
Kein schlechter Erster, von den megavielen Übernachtungsplätzen die noch folgen werden.

Frühstück im Cafe mit Moselblick, aber irgendwie etwas gelb gefärbt…..

Ein kurvenreicher Schlenker über den Berg zum Rhein, und welche Magie, welcher Magnetismus: die erste Bötchenfahrt.

Noch kurz an der Lahn vorbeischauen und die Idylle der Campingplätze mit einem quicklebendigen Selbstzünder aufmischen.

Geht doch !