Absturz

Wie so oft im Leben:
kleine Ursache = grosse Wirkung.Dabei ging es nur um die Suche nach einem schönen Schlafplatz…,
(das kenn ich doch woher….??)

Das Navi zeigt den kleinen Fluss Lippe, und viele schicke Wege dorthin.
Am Bauernhof vorbei,
Anlieger sind wir eh…
ein bisserl OffRoad, ja logo !

und der Gelbe zieht nach links…,
und rutscht nach links.
Gegenlenken nach Rechts…
aber es geht nur weiter nach links,
und kippt nach links.Auweija….
Klar hatte es frisch geregnet, ne ganze Menge sogar,
aber das links ein grosser Sumpf droht, und ich einen Moment unkonzentriert aus der festen Spur gerate,
und dass innerhalb von einem Meter garnix mehr geht…., und das ein Baum die Selbsthilfe vereitelt…
Der Bauer um die Ecke hat “Erfahrung”.
Claudius nimmt sich seinen Trecker…
Aber es reicht nicht, schlimmer, der Gelbe neigt sich fröhlich weiter:
nur das dicke Abschlepptau verhindert zweimal, dass er sich seitlich ins Moor wirft. Das Rad schwebt heftig bedenklich….Das Unheil spricht sich rum: drei weitere Bauerngesellen, der Oberförster, Waldbewohner, ein weiterer Trecker finden sich ein.Schaufeln müssen her, und sind in meiner Null-Ausstattung (noch) nicht vorhanden.
Es wird dunkel…, stockdunkel…,
Der Oberförster winkt ab:
“Da kann nur noch der Kranwagen helfen…, wenn der nicht umfallen soll…”
Aber die jungen Kerle legen sich ins Zeug…,
an ihren Schaufeln,
aus dem AbschleppSeil wird eine Kette.
Jetzt alles auf eine Karte, ein heftiger Ruck, und der Gelbe steht wieder in der Spur.
Das war nur sehr knapp am Hotelbett vorbei, und den Zimmerpreis verteil ich als “mea culpa” an die Nachtarbeiter.

Puhhh,
ob das so weitergeht ?????

Oh je.

Irgendwie war es dann doch der Höhepunkt der kurzen Reise, wenngleich auch der Tiefpunkt.

Auf der Suche nach einem,
DEM besonderen Schlafplatz.
Wie jeden Tag.

Tatort:
gleich vor dem Städtchen Kalifornien,
700 Meter entfernt von Brasilien.

Tatzeit:
Nachts, tiefe Nacht.

Klar, wurden die Wege schmäler,
sehr schmal, weich, nass, wenig Licht…,
aber es ging eben auch noch weiter,
noch eine Biegung des Feldwegs,
noch eine,
aber leider ne Sackgasse,
des Bauers Wiese,
und die war noch nässer.

Wenden !
Gerne, aber wie…?
Nämlich garnicht !!

Aus ! Ende !
Trotz Untersetzungsgetriebe, zwei gesperrten Differentialen, einem AllradAntrieb….

Die Grasnarbe beiseite gewühlt, und dann waren die Reifen sofort am Ende, nämlich zugesetzt, mit nassem, seifigem Schlamm.

Gute Nacht, wozu hat Mann schliesslich sein Bett dabei.

Die Hilfe am nächsten Morgen kam von allein.
Das leuchtende Gelb war einfach zugut über dem Grün des Rasens Kilometer weit sichtbar.
Des Wieses Bauer
brachte des Bauers Traktor.
Seil in die Schäkel,
ein bisschen rangieren,
und freie Bahn zurück.

Okay,
ein bisschen schlechtes Gewissen plagte schon.

Schliesslich war es keine Strasse,
die zur Wiese geführt hatte,
sondern bei Tage betrachtet,
ein idyllischer Weg
zu einem ruhigen Schlafplatz…,
aber……

Ge-löscht

Das hätte ich mir sparen können, aber es war schön.

Auf dem Weg nach Nürnberg war noch Zeit und so galt mein erster Besuch im neuen Jahr "Güntersleben", am Main bei Würzburg.
Im Dunkeln gefunden, im Hellen in den Bergen wirklich festgefahren (Conti HTC an seinen Grenzen),
im Weinstübchen mässig gefrühstückt weil Mittag gegessen, auf dem Friedhof nen freien Platz gefunden, aber mangels Bedarf dann doch nicht reserviert.

Ortsschilder photographiert, skurile Wahltransparente entdeckt, und eben Güntersleben genossen.

Und jetzt. 

Kein Bericht,
weil keine Photos.
Die hab ich wohl dann zwei Tage später am Rhein alle gelöscht. Ich dachte immer es wäre toll, zwei Plätze für Speicherkarten in der Kamera zu haben, aber es verwirrt den ungefrühstückten Mann. Klassischer Fall von Fehlbedienung.

Nehmen wir es als eine Generalprobe. Und wenn die bekanntlich schief geht, dann wird mein nächster Besuch in Güntersleben grandios.
Obwohl…, mmmhhh….
Vielleicht, vielleicht liegts ja doch am "h", dem fehlenden…, mmhhh…und ich sollte doch lieber nochmal in den Osten fahren, zum grossen Bruder,
mit "h"….