Feuertaufe

Klar ich hatte schon viel darüber gelesen.
Da hiess es: auf keinen Fall bezahlen, dumm stellen, Sprache nicht verstehen, usw..

Und dann komm ich.
Und zwar mutterseelenallein gegen alle Zollbeamten mit kommunistischen Eltern.
Grenzübergang Polen-Ukraine.
Die Polen lassen mich lediglich 55 Min. in der PKW-Schlange stehen, um dann in 3 Min. meinen Pass zu kontrollieren und mich durchzuwinken. Ist ja auch nur die Ausreise.

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Dann Ukraine.
Die lassen mich nur 3 Minuten warten, aber um sich dann komplette 57 Min. mit mir zu beschäftigen.
Nacheinander nehmen sich dann rund 14 Bedienstete meines Begehrens an.
Der erste will mich zurück zu den LKWs schicken.
Versteh ich ja sofort, will ich aber nicht. Und als ich dann von “Camping” erzähle, da will er in den Koffer schauen.
Kein Problem, er staunt, und ist zufrieden.
Ich bekomme meinen Laufzettel, “Talon” wie er hier heisst.

Die nächste, eine wirklich zuckersüsse Blondine mit fescher Militärkappe und Lippenstift meint korrigierend einzugreifen. Ich sei in der falschen Schlange.
Ich “verstehe” sie nicht. Sie ruft einen englischen sprechenden ebenso gut aussehenden Typen.
Die Kinder von den beiden würden jede DSDS-Party krachen lassen.
Der entert mal wieder meinen Koffer, schaut hier und da hinein, ist ebenso erstaunt wie No1.
Fragt welche Musik ich denn so höre und ist beruhigt, als er sieht, das mein angebrochener Schinkenaufschnitt in der Kühlung lagert.

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Jetzt gehts erst richtig los. Ausweiskontrolle.
Mindestens ein Drei-Sterner auf der Schulter. Er wiederholt ständig sein ukrainisches Palaver. Ich versteh es ebenso häufig nicht.
Er zuckt mit den Schultern. Gibt mir meine Papiere ungestempelt wieder zurück.
Der nächste, er steht ein ganzes Stück abseits, winkt mich mit einer sehr coolen Handbewegung heran.
Gehorsam wie ich bin geh ich zügig hin. Er redet auf mich ein und zückt dann Kuli und irgendein Blatt, und malt darauf die zahl 500, versehen mit einem Eurozeichen.
Ich solle zur Bank auf dem Gelände gehen.
Schock. Damit hatte ich nicht gerechnet. Hatte auch nix im voraus dazu gelesen.
In der Nachbarspur ein Auto aus Norddeutschland. Seine Blondine ist wohl von hier, sie soll übersetzen.
Die Summe wär wegen des Transits. Bei der Rückreise bekäme ich das Geld wieder, oder eben auch nicht.
Der Norddeutsche meint das wäre noch günstig. In Weissrussland hätten sie vor ein paar Tagen 1.250 Euro haben wollen, bloss weil er ein paar Sack Zement dabei gehabt hätte. Er sei dann wieder zurückfahren.
Die Zollbeamten merken, dass wir Deutsche uns da doch zu sehr absprechen, und trennen uns.
Ich gehe wieder zum Zollspezi. Der bleibt cool, redet jetzt wenig, ich um so mehr.
Ich soll zu einem anderen Beamten in eine andere Bude gehen.
Der kontrolliert Pass, Fahrzeugschein, fragt unbekannte Dinge, bekommt unbekannte Antworten, und stempelt dann doch meinen Reisepass ab.
Na das hätte ich ja dann schonmal.

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Wieder zurück zu meinem Liebling. Wir geben auf dem Gelände jetzt schon ein gutes Paar ab.
Ich wäre doch nur ein Tourist und wolle das “country” sehen, die schöne Ukraine, udn ich meine jetzt nich all die Blondinen.
Er versteht wohl nur die Worte “country” und “Ukraine”, geht wieder in eine etwas abgelegene Bude, nimmt denselben Zettel und schreibt jetzt 1.000ff drauf.
Vorhin hatte er neben die 500€ auch die Zahl 10.000ff geschrieben. Also ist er jetzt auf umgerechnet 50€ runtergegangen.
Das geht. Ich fühle, das diese Summe mir die Ruhe und die Durchfahrt wert ist, aber ich druckse weiter rum, lamentiere. Ich bin gerad erst ins Training gekommen. Meine Handbewegungen sind ausladender als zu Beginn.
Und da winkt er ab, und gibt auf. Winkt mich weg und durch.

These:
Das Geld hätte ich zur Bank bringen sollen, also wissen die auch Bescheid. Und etliche andere hier auch. So sind die 500€ durch viele Köpfe zu teilen. Mir aber war dieser Betrag anfangs so absonderlich hoch, dass er damit meinen Widerstand sofort provozierte. 50€ dagegen hätte ich schon bezahlt, wenn er sie eingangs gefordert hätte. Aber das lohnt sich für ihn nicht, da kommen dann nur ein paar Euros bei ihm an.
So hebelt sich das System selber aus. Denn so wie ich werden wohl viele reagieren und anfangen zu kämpfen. Hoffentlich .

Bei der Ausfahrtwar ich dann so euphorisch, dass ich mindestens zwei weitere Kontrollposten einfach überfahren habe. Nur der letzte im Militärlock. Der sprang mir dann vors Auto.
Der wollte mich sofort wieder komplett zurück schicken, aber dafür ist der Gelbe gegen den Strom dann doch zu gross.
Was mir an Unterlagen fehlte wollte er mir auch nicht erklären. Also hab ich nen anderen Trucker gefragt.
Ich muss noch den Laufzettel abstempeln lassen.
Ab in ein grosses Büro mit ca 10 Schaltern.
Und hier weht dann nur noch die Eiseskälte der Apparatschkis aus dem Kommunismus. Keiner nimmt mich wahr, alle hängen über dumme Papiere, Kafka lässt grüssen.
Ich frage, werde nur wirsch zurückgewiesen.
Anderer Schalter. meine Papiere hingehalten.
Ich ahne es schon, wenn die jetzt feststellen, dass mein Gelber 7,5to oder sogar noch mehr hat (an Achslasten), dann werden einige Steuern und Gebühren fällig.
Schwupp zeige ich mit meinen Händen ein grosses Auto und erzähle reichlich von “Camping” und “Holiday”. Er berät sich kurz mit seinem Nachbarn, lacht, stempelt, und wünscht mir echt ehrlich ne gute Fahrt.
Uppss, was bin ich da schnell zum Military, hab ihm den Wisch hingehalten und bin raus. Bzw drin, nämlich in der Ukraine.
Auweija. das war nur der erste. Da kommen noch einige weitere, und die sind bestimmt noch chaotischer….
Egal, ich habs geschafft, ohne einen Penny zu verlieren, und ich bin mächtig stolz und bestens gelaunt. Meine Feuerprobe war die Feuertaufe.Der erste echte Grenzübergang in meinem Leben.
Asien, ich komme…..

Ich hab einiges für alle nächsten Kontrollen gelernt:
–Ich bin in Urlaub, und will mich in diesem Land als Tourist umschauen (Transit ist Käse, weil ich mich nicht für IHR Land interessiere.)
–Ich bin ganz klar verheiratet und meine Frau kommt mit den Kindern nachgeflogen. Wir machen dann zusammen als Familie Urlaub. Ich bin nur der Depp der das Auto alleine schonmal voraus fährt.
–Die internationale Zulassung kennt hier kein Mensch, alle wollen den “Autopass” sehen, die deutsche Kfz-Zulassung. Führerschein hab ich nie zeigen müssen, auch den internationalen nicht.
–Jede Türe die ich nicht selbst im Blick habe zuschliessen. Auch die Fenster. Jeden Schritt eines Beamten an meinem Fahrzeug sehr nah begleiten. Es gab da sogar ein Ablenkmanöver, denn während ich mit einer Beamtin im Koffer unterwegs war, zerrte der andere an der Beifahrertüre. Aber die war gottseidank abgeschlossen.
–Bei allen Zoll- und Polizeikontrollen die Kameras, Geld, Handy etc. gut verstecken. Also eigentlich immer, solange nicht in Gebrauch.
–Die Suche im Heckstauraum wurde sofort abgebrochen, als den Beamten als erstes eine Tüte mit (unbenutzen) Klopapierrollen in die Hände fiel. Gut so.

Ausreise Ukraine

Auf mit munteren Hallali, es geht raus aus der Ukraine, und…
ich bekomme nen Laufzettel.
Ne, bekomm ich doch noch nicht. Ich soll in das Mini-Büro gehen.
Dort sitzt eine Kleine, die noch keiner wollte, zu dick, zu unbeholfen, und auch nicht blond.
Jetzt macht sie in Versicherungen. Kfz-Versicherungen. Hab ich aber, steht extra in meiner grünen Versicherungskarte und sie glaubt es auch.
Aber da kommt ihr Boss im AngeberSportdress. Der wills Geschäft, ich aber nicht. Dauert knapp 5 min., dann muss auch er dran glauben. Die Lady hatte es eh schon.

Dann wieder zum LaufzettelMann. Das sind quasi die Schrankenwärter bei allen Grenzen.
Very wichtig !
Und er lässt mehrfach das Wort “presenta” oder so verlauten.
Das kenn ich schon. Das heisst wohl “Geschenk”. Aber auf den Ohren bin ich locker taub, und zwar in stereo.
Ich zeige verständnisvoll aber verständnislos mit beiden Händen auf meine schwachen Ohren. Er winkt ab.

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Endlich in die Abfertigung hinein.
No.2 ist ganz locker, lacht strahlend als er sieht, dass ich aus Deutschland komme.
Auf der Rückseite des Laufzettels schreibt er die Zahlen 3, 5 und 9 untereinander. Wieviel soll ich bezahlen ????
Nix bezahlen, nur die Büros mit diesen Nummern ablaufen. Ich gehe etwas erleichtert und neugierig zugleich zu No 3.
Falsch! Der will erst als letztes dran kommen.
Ich solle die Zahlen von unten nach oben ablaufen. Hmm, mach ich gern, erklärt sich aber nicht. Anyway.
No 9 ist nur freundlich, redet ein bisschen und stempelt dann.

Okay, der nächste bitte. zu No 5.
Der Hammer, fast unpassierbar. Ein Mann der Vorschriften, wohl kaum der Korruption.
Das Problem ist schnell erklärt. Ich bin auf Transit, nicht auf Urlaub, und da kann ich mich selber fühlen wie ich will.
Ich komme aus Polen und will gerade nach Russland ausreisen, also Transit.
Ich brauche ein Transitpapier, das habe ich aber nicht. Will ich auch nicht, denn mir schwant dass das alles kostet.
Er lamentiert, zeigt mir so ein Papier, ein beschriebenes. Denn die Blankos gibts in der Stadt, nicht am Zoll.
Ich zeige mich wenig neugierig, wo ich so ein Doku bekomme. Ich fühle mich als Urlauber und nicht als Transiter, und da besteh ich drauf.
Er schlägt seine Stirn in tiefe Falten und fertigt nen LKW mal ab.
Dann ich wieder. Ja, ich steh immer noch hier !

Er nimmt wieder dieses Papier. Mein Fahrzeug sei über 6to, und da werden beim Transit Strassengebühren fällig. 1.500 Kilometer für 300 Euro.
Rund 20 vollgeredete Minuten später sind es 100 Euro. Und wenn erst mal die Verhandlung anfängt, dann bleib ich eisern bis trocken.
Mein Paragraphenreiter aber auch. Er tut sich sichtlich schwer. Ich rede von Urlaub und KEIN Transit.
Dann eine neue Stragegie: er möge doch mal einen Vorgesetzten oder so anrufen. Vielleicht wüsste der mehr und besseres….
Er winkt ab, faltet seine Stirn noch mehr, zaudert, dreht sich, windet sich…, und stempelt ab.
Aber ich kann ihm sein schlechtes Gefühl ansehen. Ich glaube, da bin ich sein Fall “Glaube vor Unrecht”.
Okay, das war knapp.
No 3 ist harmlos und in 20 sek. abgestempelt.
Laufzettel komplett. Ausreise natürlich nicht.

Ich geh zum Officer zurück, zeige stolz meinen vollgestempelten Ausweis, und er fragt nach deutschem Bier.
Diese Logik wird mir immer verborgen bleiben. Ich winke natürlich ab. Ich bin doch der Fahrer, wenn ich da Bier trinken würde, dann würde er mich doch sofort verhaften, oder ?
Er gibt vorerst auf und überstellt mich an No 6.
Der will den Gelben von innen sehen. Ist locker gründlich, und gibt ein okay.
No7 ist wohl von der Militärpolizei. Nicht mal nen Streifen hat der auf der Schulter. Ich bin etwas beleidigt mit dem Nachwuchs konfrontiert zu werden.
Er will den Wagen sehen, und zwar von aussen UND innen. Wir fangen mit den Staufächern aussen an. Er ist überrascht über meine Schraubensammlung. Von meiner Schuhsammlung weniger. Nur drei Paar.
Koffer innen. Ich fahre meine Treppe nicht runter, er muss sich hochwuchten.

Oben angekommen meint er im Dunkel des Koffers: Für 20 USDollar würde er auf die weitere Durchsuchung verzichten.
Möchte ich aber nicht. Ich freu mich, wenn ich meinen Wagen mal zeigen darf. Und die Grenzer sind schliesslich das dankbarste Publikum.
Und schliesslich habe ich Urlaub und er nicht. Aber das denk ich mir nur.

Als wir das Bad zwischen haben, und ich Zahnbürste und Duschbad auspacke, da entschuldigt er sich. Er zeigt auf seine fehlenden Streifen und meint das wäre die Vorschrift.
Ich bin sehr sehr verständnisvoll, und öffne nach seinem Fingerzeig die Wäschekammern.
Da hatte ich zwei Rotwein wirklich schlecht versteckt, und er findet sie.
Dann die Flasche Edelgrappa für die lauen Sommerabende unter dem Sternenhimmel in der usbekischen Wüste.
Auweija. Das macht meinen Junior an.
Wodka ? Wiskey ? Natürlich nicht! Er sucht auf der Flasche, kann aber nix damit anfangen. Ich nutze seine Bildungslücke und sage “Weisswein”.
Er lacht und schüttelt sich. Wie kann man den sowas trinken.
ABER !!! Mit den beiden Roten ist das die dritte Flasche Wein im Auto. Eine zuviel !
Keine Ahnung. Kenne die Freigrenzen nicht, hab aktuell auch keine Lust drauf. Er nimmt sich ne Pulle Roten und konfisziert sie.
Komisch nur, als er sie unter der Jacke weg trägt.
Immerhin, das war der vorletzte, der zu bezwingen war, der letzte schaut nochmal ins Fahrerhaus, ob ich wirklich alleine unterwegs bin, nimmt den Laufzettel, und entlässt mich zur russischen Einreise.
Zwei Stunden, das geht doch, ich bin doch auf Urlaub !

Faszit: der Rote hat dran glauben müssen. Schad’ drum, aber in Anbetracht……
Und im Niemandsland, noch vor der russischen Grenze, mache ich einen Stopp, und kümmer mich mal um meine Ladung.
Die Flasche Grappa wie etliche andere Bier- und Weinflaschen verschwinden endlich mal in den letzten Winkeln und Verstecken.
Wär doch gelacht !
Russland, jetzt DU !

Einreise Russland

Wie gerne, und immer fahr ich an den LKWs vorbei. Hab extra in meinem Schaufenster (Windschutzscheibe) das Schild “Deutscher Tourist” platziert, in kyrillischer Schrift natürlich, ich bin ja nicht ….. ‘
Damit die Trucker keine Steine nach mir werfen.

Ich halte am Schlagbaum an, und es geht schon los. Der “Very Wichtig” schreit mich an. Na das wird ja heiter. Aber immerhin hat er eine ganz besonders grosse Mütze auf. Also den LaufstegPreis, den hat er jetzt schon sicher.

Ich bin LKW, basta, meint er. Der Erste, der auch mal den Kollegen anfunkt, und dann ist er sich ganz sicher. Ich gehöre auf die LKW Spur, darf aber schon als nächster LKW rein. Die Nr alleine spart mir rund 12h Wartezeit. Denn ich habs genau gesehen: die Russen lassen genau in einer Stunde einen kompletten LKW rein.

Der Rest ist schnell erzählt und dauerte vier Stunden. Davon wurde ich drei Stunden intensiv von wechselnden Beamten betreut.

Nach Geld, Presenta, oder Bakschich hat keiner gefragt.
Anschliessend war ich um reich verzierte Pergamente und unendlich viele Zettel und Unterschriften reicher. Rund die Hälfte davon wollten sie direkt wiederhaben, die andere durfte ich behalten. Wohl als Erinnerung an die umständlichste, langwierigste, aber fairste Abfertigung, die man in Europa so ergattern kann.

Und der Gipfel:
Na das war  ein Geschenk direkt an den Gelben. Er ist mal richtig und wahrhaftig ganz gross raus gekommen. Die Russen haben weder Kosten noch Mühen gescheut, und eine fahrbare Röntgtenapperatur herangekarrt. Das war ein wahres High-Tech-Monster neuester Bauart udn sicher unverschämt teuer. Die ist dann erstmal  hoch ausgefahren, hat sich mühsam in Position gebracht, hat weitläufige Absperrungen aufgebaut, und ist dann quasi als Höhepunkt ganz langsam am Gelben vorbeigefahren. Dazu hat die SuperGurke sogar extra einen ElektroAntrieb im Fahrwerk, uiuiuih.

Es hat geblinkt und gehupt. Ich musste mindestens 50m Abstand einhalten. wegen der kosmischen Strahlung und so.

Hinterher durfte ich sogar mit die Aufnahmen auf dem Pilotensitz mit auswerten. Motor ganz locker im Bild, alle Fremdheizungen, mein Bad machte einen ziemlich leeren Eindruck.
Und als sich dann meine Granaten als 1,5liter Wasserflaschen herausstellten, da waren wirklich alle zufrieden.
Und ich hundemüde.

Nachtrag Russland

090711-roentgen-i Dann ist es mir doch noch gelungen,

quasi beim rausfahren aus Russland.

Diese RöntgenMobile haben die Russen wohl an allen Grenzen aufgestellt.

Bei der Ausreise war ich Ihnen nicht so wichtig,

und ich bin eh in der All-Time-Datenbank gelandet.

090711-roentgen-ii In der Kategorie:

“Harmlos”,

of course….

Ausreise Usbekistan

Das Schreckgespenst “Registrierung” geht die Runde.
Der Hotelist vom Bahodir in Samarkand besteht händeringend darauf, dass ich mich durch ihn registrieren lasse.
Und in den kleinen Staatsparagraphen stets wohl auch drinne. jedes Hotel macht es.
Und ich ? Vergess sie.

Die Grenzstation selbst? Sehr verträumt.
Etwas verlegen um neue Besucher, weil sooo leer.

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Kein Problem wir kommen ja schon.
Und sind in 40 Min. auch schon wieder durch.
Easy coming, easy going.
Der Blick in den Koffer? Obligatorisch. Nicht weil nötig, sondern weil spannend.
Sogar nach dem Preis für solch ein Fahrzeug fragen sie. Da ist tief stapeln angesagt.
Und weiter sind wir.

Einreise Tadschikistan

Was sind hier junge Jungs unterwegs. Kaum 29 Jahre alt, und so freundlich.
Ihr Chef wirkt wie der Vater der Bande. korrekt, höflich und kontrollierend.
15 Minuten brauchen wir für die Stempel. Na das ging aber hurtig,
und vor lauter Freude fahr ich die “Customs” Leute nieder und steh schon an der letzten Schranke.
Zurück Marsch Marsch.

Sorry, sorry.
Aber alle bleiben freundlich. Aber es gibt da ein Problem,
neben weiteren Formularen möchten der Herrschaft doch etwas Geld.
Mmhh, warum, wieviel ?
Für die ersten fünfzehn Tage in Tadschikstan 100 US Dollar, dann weitere 100 US Dollar, und…
Da nutzt es auch nix, dass ich Ihnen glaubhaft machen kann, dass der Gelbe allerhöchstens 3,5to wiegt.

Vom Geld weiss ich nix, trotz ausführlicher Internetrechersche.
In einer dreiviertel Stunde bekommen wir es erklärt.
Und es stimmt wohl auch. Der Dienstmann ruft eigens eine deutsch sprechende Bekannte an,
die Quittung wird uns sofort in Aussicht gestellt,
und ich erinner mich dann doch: “Zurken” (Jürgen Hensges) hatte in seinem Blog auch von diesem “Eintrittsgeld” gesprochen.
Also dann muss es wohl sein.
100 Dollar fürs erste.
Keine Korruption, sondern eine komische Vorschrift für Leute mit dem eigenen Auto.
Vielleicht eine Initiative des Taxifahrerverbandes……

Später sehen wir, dass der Tauschkurs für Euro etwas besser ist, als der für Dollar.
So wird sich die Summe vielleicht doch noch etwas reduzieren lassen,
mal schaun.

Ausreise Tadschikistan

Ausreise Tadschikstan

Ich möchte zum Peak Lenin,
und den sieht man nun am besten von der kirgisischen Seite.
Also rauf auf den Pass, nördlich des KarakulSees
Und mitten im Nichts der tadschikische Grenzübergang.

Er gleicht mehr einem Straflager.
Die Container sind allerdings neu,
und es wird auch gebaut,
mal in zwei Jahren nochmal vorbeischauen.

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Überraschung No1.
Mein Grenzer hat gut englisch,
Nach ganz kurzer Einleitung will er Geld sehen,
die “Ausreisegebühr”,
500 Sumoni, also rund 80 Euro.
Überraschung No2.

Da hab ich allerdings eine vollkommen andere Vorstellung.
Bei der Einreise hab ich für 15 Tage Auto fahren in Tadschikistan bezahlt (100 US Dollar = 74 Euro).
Und vor Ablauf dieser 15 Tage hab ich in Kourough nochmal 340 Sumoni (55 Euro) entrichtet. Damit ist für mich jedes Zahlen erledigt.

Der Zöllner ist bemüht, sein englisch hilft sehr,
aber er beharrt auf der Abgabe.

Mein Glück:
in Kourough hatte ich mir den Namen und die Tel.Nr des Beamten aufgeschrieben. Und mein Grenzer kennt ihn persönlich: Mr.Jovid.
Die aktuelle Forderung wird sofort auf 340 Sumoni gesenkt.
Ich erhöhe meinen Einsatz allerdings nicht, er bleibt bei Null!

Zähneknirschen beim Grenzer, er habe seine Vorschriften.
In Tadschikistan müsse man bei der Einreise UND bei der Ausreise bezahlen. Von einer 15.Tage-Regelung weiss er überhaupt nichts.
Ob ich ein Sat-Telefon dabei habe. Hab ich nicht.
Jedes andere Telefon, Kabel oder Handy funktioniert in dieser Einöde nicht. Eine komplette Grenzstation ohne Telefonanschluss,
Asien ist anders.

Ich weise jede Forderung von mir. Wenn jeder Zollposten eine andere Vorstellung von den Regeln hat, ist das nicht mein Problem, sondern ein Zollinternes.
Wenn seine Forderung rechtens sei, dann würde mich Tadschikistan 190 Euro Fahrgebühren kosten.
Das erschrickt auch meinen Grenzer.
Dafür muss er sicherlich einiges mehr als einen Monat arbeiten.

Er lenkt ein. Ich muss nochmal auf der Rückseite meiner Quittung aus Kourough versichern, dass ich dort bereits bezahlt habe und dann kann ich fahren. Ohne Zahlung.

Einreise Kirgistan

25 Kilometer durch Niemandsland.
Zwischen der tadschikischen und der kirgisischen Grenzabfertigung.
Andere Staaten in Europa gründen in solchen Arealen komplett neue Staaten mit eigenen Briefmarken.

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Die Zollstation der Kirgisen ist eine Wohltat.
Moderne Anlagen, gepflegtes Grün, tadellos in Schuss,
superfreundliche Beamte, die geradezu familiär miteinander umgehen.
Das steckt auch mich sofort mit guter Laune an.
Es geht eben auch anders!

Der Gelbe ist wie immer ein spannendes Besichtigungsobjekt.
Nach dem Zoll kommt das Militär, aber anstatt im Koffer Schubladen zu öffnen, nimmt er sein Handy und dreht nen kleinen Film über Gasherd, Sitzgruppe, Bett und Badezimmer.
Zum Schluss muss ich noch mit auf die Bank und es gibt ein Erinnerungsfoto.
Draussen schauen wir uns die Ergebnisse an,
und allseits zufrieden werde ich ins Land gelassen.
Na das war doch mal entspannt und easy.

Aber Achtung, das war die Einreise,
die Ausreise vier Tage später war gänzlich extrem und vollkommen anders.

Ausreise Kirgistan

Ausreise in West Kirgistan nach Tadschikistan.
Lt. LP ist dieer Grenzposten nur von einheimischen Bauern links und rechts der Grenze nutzbar, für alle anderen gilt: “Closed”

Sie wollen mich also auch nicht reinlassen.
Mein Grenzoberer (im folgenden nur noch “mein Mann”) hat mehrfach mit seinem Kommandeur telefoniert.
Dann hat mein Mann sein Handy auch mir gegeben und ich hab selbst mit dem Chef vom Chef ganz gut englisch gesprochen. Sie bestehen allesamt darauf: dies ist keine internationale Grenze und ich muss zurückfahren.

Da stehen also 20 Min. Fahrzeit auf direktem Wege zur tadschikischen Grenze gegenüber mehr als einer ganzen Woche Fahrtzeit über Murghab und Co. bis Dushanbe.
Und die Wege, die kenne ich bereits. Nein Danke, die sind nur grausam und Materialverachtend.
Das mit der geschlossenen Grenze…, das wusste ich doch schon.
Ich habs halt versuchen wollen.
Also wenn ich ein richtiger Globetrotter werden will, dann darf mich sowas nicht von meinen Plänen abhalten. Dann gilt es solche Aufgaben zu meistern…..

Es wird dämmrig.
Mein Mann räumt mir ne 20% Chance für den nächsten Tag ein.
Morgen kommt sein Kommander “Nr.Höher” aus Bishkek. Also der Chef vom Chef vom Cheffe. Vielleicht…..

Und ich hab auch keine Lust im Dunkeln weiter zu fahren, weder vorwärts noch rückwärts.

Von einem anderen Mr.Wichtig werde ich sehr ausführlich zu den Terroristen auf der Nordroute Kala-Khum befragt. Weshalb ich die Südseite gefahren sei, woher ich gewusst habe, dass die Nordroute gesperrt sei. Ich hab ihm dann Fotos angeboten, um zu zeigen wie ich gefahren bin. Die Brücke mit den Stahlplatten erkennt er wohl wieder, so ist meine südliche Route bestätigt. Ein gutes Alibi, kein Kerker.

Was auch allesamt sehr stutzig macht, dass ich von der Grenze bei Sary Tash, Einreise Kirgistan bis zu dieser Grenze drei Tage gebraucht habe (sichtbar am Einreisestempel Kirgistans). Das sei ganz besonders komisch. Zumal ich ja einen auf Geschäftsreisend mache, als „Driver“ vom Gelben…. Und drei Tage für dieses Stückerl ????

Ok, und wenn das morgen sogar funktioniert mit der Ausreise, (meine Ausweise lasse ich erstmal bei meinem Mann), was sagen dann die Tadschiken ?
Ich hab null Bock wieder zurück nach Murghab zu fahren, dann eher Osh, aber das sind extrem schlimme Strassen, die Fahrerei war kein Zuckerschlecken.

Dann bin ich auf dem Weg nach hier auch noch falsch abgebogen, mind 30 km Umweg, und dann hab ich zufällig angehalten weil meine Spur vom MAN nach einem Schlag der Sonderklasse daneben liegt.
Ich muss das Lenkrad jetzt nach rechts halten damit er geradeaus läuft, das gefällt mir gar nicht.
Kann sein dass ich auf die Spurstange aufgeschlagen bin und die hat dann ‘nen Bogen drinne, also laufen beide Vorderräder nicht mehr parallel.
Hier auf dem Schotter ist das nicht gar so schlimm, aber auf Teer dürfte dann der Reifen extrem schnell einseitig ablaufen. Zudem ist das Geradeaus Handling eindeutig schlechter. Muss ich irgendwie irgendwo reparieren, einstellen lassen.
Und gerad als ich aussteige, da stand ein Motorrad mit Beiwagen neben mir, der hatte keine Luft mehr. Da konnte ich helfen, aber oh Schreck, mein Staufach hinten, Fahrerseite ist voll Diesel. Da ist der Reservekanister wohl ausgelaufen, obwohl ich ihn dicht und gründlich verschlossen hatte, als ich die drei Liter dem Tadschiken gespendet hatte, vor Tagen.

Was ein Glück das ich mein „Brötkörbchen” dabei habe, einzeln verpacktes Vollkornbrot. Seelenbalsam in Notzeiten. Da lege ich eine der letzten Scheiben Käse aus D gerad’ drauf. Geht besser…..

Von meinen paar Problemen hab ich nur eins gelöst. Ich hab neuen Diesel getankt, fast 100 Liter zu nem guten Preis und bezahlt in Dollar. Das geht immer problemlos.
Den Müll hab ich noch immer, und zwar das ganze Staufach voll. Hab ihn zuletzt in Dushanbe geleert, das ist hier schwieriger als die WC Kassette zu entleeren. Und kein frisches Wasser hab ich nachgebunkern können. Und Sprudel konnte ich auch nicht einkaufen. Aber das liegt auch daran, weil ich nicht weiss welche Währung ich tauschen soll. Komme ich nach Tadschikistan rein, dann hab ich sogar noch ein paar Sumonis.

Ganz zum Schluss des ersten Tages an der No-go-Grenze fragt mein Mann dann auch nach „Money“. Ich frage zurück „how much“, aber da zieht er die Frage schon wieder zurück. Wahrscheinlich weil längst viel zu viele Bescheid wissen was ich will und nicht bekomme.

Morgen zwischen acht und neun weiss ich mehr.
Immerhin hab ich langlaufende Visas, das ist nicht typisch für einen Touristen, sondern eben mehr für den hier arbeitenden.
“Gute Nacht” und gut beschützt.

Ich wache noch genau vor dem Wecker auf (7.40h). Ein Kaffee und dann will ich wieder hin. Da kommt gerade ein Jeep vorbei, hält am Office und der Aussteiger wird umfangreich begrüsst. Das ist er also, der Herr aus Bishkek. Meine 20% Chance.

Ein Kamaz ist auch eingetroffen, parkt vor mir. Ich geselle mich zum anschwellenden Haufen dazu.

Leider hebe ich die Hand zum Grusse und rufe „guten Tag“ in die Runde, statt jedem die Hand zu geben, wie nem alten Freund. Ist hier so üblich und für mich etwas befremdlich, wo wir uns doch in Deutschland gerade das “Hände geben” abgewöhnen. Muss nächstes mal professioneller vorgehen.

Aber Monsieur Bishkek besteht sofort und sehr einsilbig auf „kein Internationaler Zoll” und ich müsse umdrehen. Seine Sprechweise und Gestik ist kurz angebunden, abweisend, undiskutierbar. Da war mein Mann von gestern aber netter drauf.
Mein Reisepass wird nochmal geprüft, aber kein Änderung.
Der Kamaz Mann wird rangewunken. Auch viel Umstand bei ihm. Papier Kontrolle. Und ich kann zusehen, wie grosse Kartons aus dem Kamaz herausgeholt wurden und in den Jeep des Mr.Bishkek umgeladen werden
Langes Warten für mich.

Dann soll ich noch mal mit dem Bishkeker ins Büro. Und hier versuchte er mir nur noch mal zu erklären, das dies kein intern Zoll sei, und ich umdrehen müsse.
Dann spricht er kurz von „Money“, verwirft seine Frage aber wieder, genau wie mein Mann gestern.
Vierter oder fünfter Termin im Büro, nach längerer Wartezeit.
Ich solle die Türe hinter mir schliessen. Wieder: “kein intern Zoll” !

Dann mein Part: aber ich arbeite in Dushanbe, hab ein Drei-Monats-Visum, auch für Kirgistan, reise dauernd hin und her, hab dazu auch very multiple entry Visum. Die Kurve zurück über Murghab und Kourough nach Dushanbe sei unzumutbar. Das gehe von meiner Arbeitszeit ab.

Aber er bleibt hart, oder soll ich es stur nennen. Wir gehen wieder nach draussen, er beschäftigt sich noch mal mit dem Kamaz Mann.
Ich bleib einfach stehen, wie bestellt und nicht abgeholt. Ich versuche es nicht auszusitzen, sondern auszustehen.

Der Bishkeker ruft mich wieder, wir gehen zusammen wieder ins Büro/Container, runtergekommen, aber gepflegt.
Er fängt wieder von vorne an, ich auch. Dann redet er von Money, macht aber sogleich wieder den Rückzieher. Ich ziehe ‘nen 20er aus der Tasche und leg ihn neben meinen Reisepass. Er lässt ihn liegen. Und er redet wieder von “nix intern Zoll,” es gehe nicht, ich könne nicht durch.

Ich frage ihn, ob das sein letztes Wort sei, meine letzte Chance, er nickt. Ich packe den 20er wieder ein, nehme meinen Reisepass und die Internationale Zulassung und gehe aus dem Büro. Ich will nicht mehr, hab lang genug gehofft, dann gibt’s eben ‘nen anderen Weg weiter, Egal wie schlecht die Strassen sind.

Ich bin raus, und noch keine 30 Schritte weit, da werde ich wieder gerufen. Muss wieder zurück, wieder ins Büro.
Der Bishkeker empfängt mich wieder. Diesmal sind seine Worte erstaunlich knapp: er sagt kurz und knapp „100 Buks“.
Mein Aufschrei, viel zu viel, soviel hab ich nicht. Ich greife in meine Tasche, hatte vorher kleine Scheine dort gesammelt: ergibt 37 US Dollar. Er schaut den Haufen an, nimmt einen 1-Dollar-Schein und gibt ihn  mir zurück. Das soll dann wohl meine eiserne Reserve sein, wohl um im Notfall zu Hause anrufen zu können, oder so.
Er greift die allseits beliebte Kladde, trägt meine Daten ein, nimmt den Reisepass, stempelt ihn ab (er weiss wo alle Utensilien in diesem Container zu finden sind, muss wohl öfter hier seinen Nebenerwerb ausführen), aber der Stempel misslingt, hat kaum Farbe, also noch mal, knapp daneben, jetzt ist garnix mehr lesbar, anyway. Ich hab IHN.

Dann muss ich zum Custom, der Typ war mir schon mit seiner kompletten Morgentoilette aufgefallen. Ganz ungeniert und locker hatte er sich im Haupteingang des Containers zunächst die Schuhe mit Schuhwichse feine gemacht. Aber zum Zähneputzen (Colgate) ist er dann doch 20 Schritte ins Grün gelaufen. Weiter vorne spuken ja auch alle ins Grün, ich dachte das machen nur die Chinesen.

Der Kamaz-Fall kommt wieder dazwischen. Er ist mit seinem LKW vorgefahren, und ich kann aus dem Fensters sehen wie draussen Beutegut verteilt wird. Da darf der „Custom“ nicht fehlen, sonst läuft er Gefahr bei der Zuteilung übergangen zu werden.
Der Custom kommt wieder zurück, füllt alles aus, fragt nach „Money“, zieht seine Frage aber auch sofort wieder zurück. Das muss dann wohl ne Direktive gewesen sein, und der „Money“-Reflex eben noch aus alten Zeiten kommen. Fast, jedenfalls.

Ich solle mit dem Gelben vorfahren. Gerne, immerhin ‘nen Schritt weiter. Koffertüre öffnen, und drei, vier kommen zur Beschau. Und sind überrascht und auch erfreut. Zwei, drei Schubladen aufmachen, keine Stauräume, ok.
Dann ruft mich mein Mann von gestern wieder zu sich. Okay, und wir landen wieder im ContainerBüro. Er schaut meinen Reisepass an, aber der Stempel ist drinne.
Jetzt holt mein Mann etwas weit aus.
Er wäre doch gestern sehr bemüht gewesen, hätte das „Mobile“ eingesetzt, hätte sich gekümmert, und, und, und. Und wie viel den der Bishkeker bekommen hätte, 100 Bucks ? . Das fühlt sich für mich so an als ob er immer 100 Bucks verlangt, der Bishkeker.
Ich aber beschwichtige meinen Mann, viel weniger. Mein Mann läst nicht locker, 80, 70 ? ich sage ‚less’, mein Mann fragt weiter: 50 ?, ich sage noch weniger. Und hab tatsächlich Erbarmen mit ihm. Ja so etwas hab ich auch schon mal. Also ziehe ich ‘nen 10er aus der Tasche und gebe ihn im.
Er schaut den Schein prüfend an, beinahe hätte er ihn als Fälschung entlarvt, so genau studiert er ihn.
Aber dann sind alle zufrieden. Und ich kann nicht nur gehen, sondern auch fahren, uiuiuih.

Dabei komm das dickste doch noch wohl, die Tadschiken. Und was wenn die mich zurück weisen, bekomme ich dann von den Kirgisen das Geld wieder ????

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Geschafft, ein kleins Wunder.

Ich bin aus Kirgisien raus,
und im Niemandsland gelandet…
zwischen Kirgisien und Tadschikistan,
20 Km beste beste Schotterpiste wo gibt,
aber muss ich die gleiche Strecke wieder zurück ????

Einreise Tadschikistan (16.Aug.09)

20 Km Niemandsland. Gut für meine Spannungskurve,
die hat viel Gelegenheit zu steigen.

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Der Kamaz ist wieder vor, und schon in der Diskussion. Wir beiden finden trotzdem noch Zeit, und er fragt mich sofort wie viel ich bei den Kirgisen hätte zahlen müssen.
Und er rümpft die Nase wie teuer und umständlich dieser Grenzposten sei. Dabei ist er Tadschike und diese Grenze für ihn ganz normal nutzbar.

Ich geh nach vorne, zeige meinen Reisepass. Er wird in Empfang genommen, und ich solle wieder gehen bis ich dran wäre, also der Kamaz weg wäre.
Die Hecktüre beim Kamaz geht gerade zu da werde ich schon herangewunken. Minuten später…..

Aha, deutscher Tourist. Wohin ? Nach Dushanbe? Der Koffer ?
Ist mein Haus, alles drinn. Er will reinschauen, und ist erstaunt, und noch mal erstaunt. Ich zucke mit den Schulter und sage : „Germania“.
Dazu einen Gesichtsausdruck etwa so wie: ist in Deutschland normal, sind eben gründlich, die Typen. Und es wird auch so verstanden….,
Er geht mit meinen Papieren (wie immer Reisepass und internationale Zulassung) ins Büro, gibt diese einem jungen Schreiberling weiter und sagt etwa soviel wie „Registrierung“.

Der junge Tadschike tut wie ihm aufgetragen, ich bekomme ne neue Zolldeklaration den Stempel aller Stempel, und in fünf Minuten bin ich wieder draussen.
Das war alles, wirklich alles, und wahrhaftig alles.
Kein Eintrittsgeld, kein Bakschich, kein Tönchen vom „kein internationaler Zoll“, rein garnix.
Ich verabschiede mich vom jungen Grenzer, ruf noch ein danke in die Stube nebenan, wo die beiden Oberen bereits wieder auf den Pritschen liegen und fernsehen.

Und jetzt ?
Jetzt bin ich wieder in Tadschikistan. Hmmm, wie fein,
und wie billig !!!!