Das Drama der Bestellung

Jetzt wird die Geschichte erstmal tüchtig kompliziert !
Einen Tag, nach dem mutigen Schritt meiner Fahrzeug-Bestellung, Dienstag, gibt's den Anruf des MAN-Dealers meines Vertrauens: "MAN wird meine Bestellung nicht annehmen, ich bekomme KEIN Auto. Ich hab genau zwei Stunden zu spät unterschrieben. Jetzt gibt es nur noch Euro-4 Fahrzeuge, aus 11 Tonnen werden jetzt mindestens 14 Tonnen, aus halbwegs verständlicher Elektrik wird der "CAN-Bus", und der Liefertermin schiebt sich ins Nirwana, Preis? Wie immer: teurer!." 
Zitatende !
Schock.
Nach weiteren 24 Stunden ist klar, dass die Niederlassung Aachen nichts wird für mich ausrichten können. Es bleibt dabei: KEIN AUTO !
Schock ! — Inne halten — ein Gefühl von: 'Abschuss im Steig-Flug….'
Eine Strategie muss her, schliesslich bin ich jetzt entschlossener denn je. Wozu gibt es den Segen/Fluch der Kommunikationstechnik?
Donnerstag abend: innerhalb von wenigen Stunden, wozu ist Mann schliesslich Journalist, sind rund zehn persönliche Emailadressen recherchiert: von der Fabrik in Graz/Österreich über die Disposition in Wien/Österreich, weiter über die Reklamationsabteilung in München, bis zum Chef der Fahrzeugorder im Hauptquartier,
der Vorstandsvorsitzende der MAN AG, Herr Anton Weinmann ist auch dabei, nebst seinem Vetriebsvorstand.
Mein Brief ist kurz, kaum eine Seite lang, aber er bietet Zündstoff und knappe Formulierungen.
Und er zeigt Wirkung. Innerhalb von 12 Stunden gibt es Antworten. Zunächst Beschwichtigungen aus der Reklamationsabteilung und "Nicht-Zuständigkeiten" von der Disposition. Aber mein "Fall" ist auf den Fluren in München wohl inzwischen gut bekannt.
Hoffnung gibt es 36 Stunden später, und noch einen Tag später habe ich einen persönlichen Brief des Vorstandsvorsitzenden mit Sondermarke im Postkasten.
Mir würde wohl geholfen, und Mann (und MAN) entschuldigt sich.
Entschuldigung angenommen, Hauptsache der Gelbe kommt, und jetzt hab ich's sogar vom Cheffe schriftlich.
Na also, geht doch !
Danke, Schock vorbei, puuhhhh, das war knapp….. und ist spektakuläre Basis für eine hoffentlich weiter so spannende Geschichte. Mann/Günther (und mein MAN) wird's sehen/erleben und zu berichten wissen. Glück auf !

Die Bestellung

Das war nicht so einfach. Wer bestellt schon mal nen LKW? Ganze 165 (!) einzelne Positionen umfasst dann letztlich die persönliche Ausstattungsliste. Beileibe alles keine Extra-Wünsche. Aber beim LKW bleibt die Wahl zwischen drei Achsübersetzungen, permanentem oder zuschaltbarem Allrad, verriegelten oder nicht verriegelten Differentialsperren, und.. und.. und…

Wichtig Details waren dann letztlich:
Klimaanlage und Dieselstandheizung fürs Fahrerhaus, luftunterstützte Komfortsitze, Tropenausführung für Motor und Viskoselüfter, lange Hinterachsübersetzung, verstärkte Motorbremse (Kipphebelbremse), Dieselzusatzfilter SEPAR, Aussenplanetenachsen, beheizter Lufttrockner, Hauptschalter für Batterieanlage, verstärkte Motorlagerung, verstärkte Fahrerhauslagerung, verstärkte Schalldämmung des Motors, verstärkte 100 Ampere Lichtmaschine, Fernanzeigen für Lenköl und Kühlwasserstand, Arbeitsscheinwerfer auf dem Dach, wattfähige Zusatzscheinwerfer, Steinschlagschutz für die Hauptscheinwerfer, ext. Anschluss des Luftkompressors, und weitere 152 Details…..

Der Rote

Just im April 06, es ist wieder ein Besuch für Detailfragen fällig, da steht ER auf dem Hof der Aachener Niederlassung.
In rot ! Ab jetzt gibt’s kein Vertun mehr, so ähnlich wird er aussehen,Einzelbereift, ziemlich hochbockig. und mit mittellangem Fahrerhaus.
Ein kleiner Trost bleibt, meiner soll ne klitze kleine Nr kleiner werden: statt 14 Tonnen nur derer 11.
Aber die gelben Lampen obendrauf, die könnten mir auch schon gefallen…..