Mit Kourough gehts aufwärts

1-090803-kourough Kourough, Zentrum des Pamirs, zumindest was Verwaltung und Handel betrifft. 25.000 Einwohner.
Und in Kourough wird gebaut, und zwar tüchtig. Die Agha Khan Stiftung hat 200 Millionen US Dollar springen lassen, und jetzt wird die grösste Universität weit und breit gebaut. Einschliesslich den Studentenwohnheimen.
2-090728-reinhard-und-ute Hier trennen sich auch wieder die Wege von Ute/Reinhard und mir.
Ich muss mein Fahrzeug-Permit verlängern lassen, und da wir am Samstag in die Stadt kommen, werde ich hier ein paar Tage bleiben. Emails gibts auch reichlich. Und etwas mehr Zeit auf dem Pamir hab ich auch.
3-090802-waesche1 Wäsche waschen ist auch noch angesagt.
Dazu fahr ich vor ein Homestay den Hügel rauf. Da steh ich ruhig und ungestört, und bekocht werde ich auch noch. Abendessen oder Frühstück, der Preis ist hier der gleiche, rund 1,30 Euro.
Sogar mit einem richtigen Eieromlett mit Zwiebeln und Tomaten, huiui.
4-090803-homestay-omlett1
5-090803-gruppe-aussen Den Abend treffe ich dann beim Essen fünf weitere Deutsche, alle auf der Reise durch den Pamir und durch die Welt. Jenny und Markus haben sich zwei Monate genommen. Die Wohnung in London vorher schon aufgelöst, und die neue in Genf noch nicht gesucht.

Die anderen beide haben zwei Jahre Zeit. Einmal rund. Wenns besonders schön war, dann fliegen sie auch nochmal ein zweites mal hin. Zimbabwe steht gerade dazu in der Diskussion.

6-090803-homestay-familie Der Abschied von der Herbergsfamilie fällt schwer,
die fünf hatten sich richtig heimisch hier eingerichtet.
Dieses Homestay gehört zum Projekt der MSDSP. Damit werden besonders die alleinstehenden Frauen gefördert, die sich mit einem Herbergsbetrieb eine finanzielle Existenz aufbauen möchten.

Brückenbauer

Agha Khan machts möglich,
das engagierte Oberhaupt der Ismailis, einer Variante der Moslems.
15 mio gehören ihnen weltweit an, und sie praktizieren einen liberalen Islam.
Neben Ausbildung der Jugend, Förderung der Frauen, sorgt die Stiftung für eine alltägliche Völkerverständigung.
Zum Beispiel mit dem Bau von zwei neuen Brücken,
hier im Wakhan Valley.
Zwei Brücken zwischen Afghanistan und Tadschikstan,
eine in Kourough, die andere in Ishkashim.
1-090802-bruecke-kourough
Jeden Samstag geht in einem abgesperrten Areal genau an der Brücke auf den beiden Stirnseiten ein Eisentor auf.
Afghanische Händler kommen ohne weitere Auflagen von links, die tadschikischen Kunden und Händler von rechts.
Und sofort entsteht ein buntes Völkergemisch.
Die Verständigung ist kein Problem, es wird tadschikisch gesprochen.
2-090801-afghan-markt-stoff1
3-090801-afghan-markt-handler
Die Kleidung machts offensichtlich.
Drüben, also jenseits des Panj,
gehts es noch etwas anders zu.
3-090801-afghan-markt-talib
Die Jungen zB,
sie zeigen ihre Freundschaft offensichtlich,
sie schlendern Händchen haltend
durch die Angebote.
4-090801-afghan-markt-hondchen-halten

KaffeeVolker

Ich bin unterwegs im Wakhan Valley.
So langsam wird es Zeit einen Schlafplatz zu suchen.
Die Gegend machts nicht ganz einfach.
Die Strasse windet sich an der Felskante entlang.
01-090804-piste-windet-sich1
Autsch,
mich holt der Affe
(oder lausen,…?,
Flöhe hab ich keine….)

Da kommen mir doch glatt zwei dzg Aufkleber entgegen.

02-090804-dzg-aufkleber
Anhalten, grosses Hallo.

Zwei Männer ein Problem:
Schlafplatz!
Das geht jetzt schnell,
ich fahr einige Km zurück
und abseits der Piste tut sich ein wunderbarer dzg Campground auf.
Und der kostet nicht mal was
(Gruss an Ulla und Norbert…).

03-090803-campground2
Erzählstoff gibt es genug, schliesslich ist Volker ewig schon durch die Welt gekommen.
z.B. drei Jahre beruflich mit Familie in Brasilien.
Seine Erlebnisse aus Lagos sind haarsträubend.

Zum Frühstück gibts den Kaffee bei mir.
Und er muss unbedingt dieses Foto seiner Frau zeigen,
die steht auf Kaffee und würde wohl Kilometer weit zu Fuss dafür unterwegs sein.

04-090804-mit-kaffee2
Erst gegen Mittag reissen wir uns in entgegengesetzte Richtungen los.
Aber halt,
da kommen noch Marje und Nils mit dem Fahrrad daher,
aber das ist ne andere Geschichte….
05-090803-mit-marjenils1
Volker befindet sich im Pamir quasi auf Warteschleife,

denn am am 20.Aug startet seine China-Tibet-Tour.
50 Tage kreuz und quer,
bis zum Kailash soll’s gehen..

…warte Volker,
im komm’ mit…..

06-090804-volker-auto

schicke Tanke in Kourough

1-090802-tanke-kourough-station Kourough, Zentrum der Provinz Gorno-Bak… im Aufwind.
Die Agha Khan Stiftung investiert in Bildung,
und die neue Tankstelle am Ortsausgang nach Norden
lässt sich auch nicht lumpen.
2-090802-tanke-kourough-mit-typ Alles neuester Stand, alles modern,
und der Tankwart in stattlicher Uniform.
Da macht man doch gerne seinen Stoppover.
100 Liter bitte, für 335 Sumoni, (54ct/Liter)
da ist dann der PamirAufschlag schon drinne.
3-090802-tanke-kourough-saule-g Doch was jetzt. Der Tanker greift zum Superplus,
für meinen Gelben,
und das auch noch bleifrei….
Fatalerweise kann ich lesen was draufsteht,
die Zapfsäulen kommen aus Deutschland.
Aber es ist längst nicht drinn was drüber steht.
Die Tadschiken bezahlen eh nur was rein geht,
und können nicht lesen was drauf steht.
Ich bin schliesslich fremd hier.

Wakhan Valley

1-wakhan-valley_

Seit Kirmanjo fahre ich am ‘Panji’ entlang.
Dem Grenzfluss zwischen Afghanistan und Tadschikistan.
Drüben ist ein sehr anspruchsvoller Treckingpfad zu sehen.
Die Afghanen hier fahren kein Auto,
sie gehen Esel.
2-090803-wakhan-panji-reissend_

Tagelang das gleiche Bild.
Der reissende Fluss und dahinter ein Land mit täglichen Schlagzeilen, selbst in Europa.
150 Deutsche sollen da drüben schon gefallen sein.
Fühlt sich irgendwie seltsam an.
Aber ich hab mich schon an diese Nähe gewöhnt, geniesse die wilde Landschaft.
3-090803-wakhan-panji-parkend_

Gleich wird es dunkel,
ich bin auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz.
An der Strasse ist das Gelände flach,
und kein Felssturz kann mir hier etwas anhaben.
Noch etwas reinrollen, dann ist der Gelbe etwas besser versteckt.

Aber nicht versteckt genug.
Nacheinander wollen eine Polizei- und eine Militärstreife meinen Ausweis sehen. Kein Problem.
Der Soldat meinte es könnte gefährlich werden,
immerhin wäre ich in guter Schussweite der Afghanen,
aber ich überrede sie, bleiben zu dürfen. Okay.

4-090803-wakhan-valley-nacht_

Gerad als die Dämmerung beginnt,
ich sitze im Koffer am Tisch,
da höre ich einen lauten Knall.
Uppsss, damit hatte ich nicht gerechnet. Was jetzt?
Auf der anderen Flussseite erkenne ich den Schein einer Taschenlampe.
Hellweiss, gerad so wie aus einer LED Leuchte.
und solche Lampen haben die afghanischen Bauern nicht,
dann schon eher das Militär.

Da starte ich dann doch meinen Diesel,
und verschwinde,
schwach beleuchtet.

5-090803-wakhan-valley-panzer_

Schätze die afghanische Patrouille auf der anderen Seite hatte keine Lust,
die ganze Nacht ein grosses gelbes Auto zu beobachten,
und haben ein bisschen Rabatz gemacht um den Störfaktor zu vertreiben,
haben sie ja auch geschafft.

Später höre ich von anderen Travellern in ähnlichen Situationen,
dass die Afghanen schon mal gerne probieren,
ob ihre Knarren noch einwandfrei funktionieren.
Geschossen wird öfter an dieser Grenze,
allerdings wohl ungezielt,
also in die Luft.
Quasi als Abschreckung.

6-090803-militor_

Andererseits,
es gab vor ein paar Tagen ein schweizer Pärchen auf Fahrrädern,
die südlich von Singar an dieser Grenze campierten.
Da kamen dann tadschikische Soldaten,
haben das Gewehr auf sie gerichtet,
und sie ausgeraubt.
Wer soll sich denn da noch auskennen,
mit Freund und Feind.

from Spaghetti 2 Noodles

1-090805-marjenils-1-ankommen1 Da bin ich so mit Volker quasi in der Verabschiedung nach dem verlängerten Frühstück,
da kommen zwei Radfahrer des Weges.
Winken reicht da nicht,
da gibts sofort ein “Woher?” und “Wohin?”.
2-090805-marjenils-3-mit-volker Marja (35) und Nils (36) kommen aus Amsterdam.
Gestartet vor 3,5 Monaten, nicht in den Niederlanden,
sondern in Rom, des Wetters wegen.
Ihre Blogseite gibt die Richtung vor:
“Spagetti 2 Noodles”,
also von Italien nach China.
von Rom nach Kashgar.

Geplant hatten sie sechs Monate,
aber es gefällt ihnen so gut,
so das sie jetzt schon auf 1 Jahr verlängert haben.
Beziehungen und Jobs sind eh schon gekündigt.

3-090805-marjenils-7-im-gelben Beim Kaffee gehts dann um die dynamische Entwicklung Chinas,
um Agha Khan,
und um all die Verrückten,
die man auf so einer Tour antrifft.
Anwesende natürlich ausgeschlossen.
4-090805-marjenils-9-wegfahrt Visum für China haben sie noch
keines,
da hoffen sie auf die chinesische Botschaft in Bishkek/Kirgistan.
Die gelten in TrotterKreisen
als gute Chance.

Und mitlesen können wir auch wie
es weitergeht:
www.spaghetti2noodles.
blogspot.com.

Also gute RadFahrt,
im Pamir,
und den anderen Ecken dieser
Erde,
die es zu entdecken gilt.

Doppel-Doppelradler

Also wenn ich in meiner Heimatgegend für jeden Radfahrer anhalten würde…..
Aber hier ?
Auf irgendeine Art ver-rückt,
also aus der Mittellage menschlichen Tuns ge-rückt,
sind wir alle,
die hier unterwegs sind.
Für mich gehören da Radfahrer ganz besonders dazu.
Allein, weil ich es mir so wenig für mich selber vorstellen kann.

Ich hab den falschen Abzweig gewählt,
und Jan mit seiner Simone winken mich heftig auf den Pfad meiner Reise zurück.
Anhalten.  Aussteigen.  Losquatschen.

1-090806-jansimone
Die beiden haben nix anderes vor,
als ihre Heimatgegenden mit einer Reise zu verbinden.
Da ist dann halt ne Reise von Amsterdam nach Australien draus geworden.
Dazu nehmen die beiden sich ein Jahr Zeit, und dann passt das wieder.

Wir stehen so vor uns rum, da kommt Jose daher.
Das sah schon von am Horizont sehr komisch aus,
denn Jose (Madrid) fährt ein Liegerad.

2-090806-jose-m-liegerad
Wenige Minuten später trifft dann auch seine Corinne (USA) ein.
Auf einem normalen Rad.
Die beiden sind in Gegenrichtung unterwegs: Von Peking nach Istanbul.
90 Tage per Rad in China haben sie schon hinter sich. Halbzeit.
Vor drei Jahren sind sie sich in Ecuador über die Reifen gefahren,
und seitdem radeln sie zusammen, auf allen fünf Kontinenten.
Auweija, man kann sich als Autofahrer ja soooo klein vorkommen….
3-090806-jgrosser-treff
Ein Gruppenfoto muss her, so trifft man sich ja nicht alle Tage, im Pamir.
Jeder geht so zu seinem Rad, aber ich hab ne andere Idee.
Jeder stellt sich neben ein ihm fremdes Rad.
Fragende Gesichter, 4-fach, aber ich besteh drauf.

So stehen sie für dieses Foto neben einem völlig unbekannten und unvertrauten Rad.
Und schon ist die Stimmung ziemlich crazy locker, und die Gesichter dazu auch.
Jose (rechts) sieht ein bisschen so aus, als habe er ein Damenfahrrad erwischt… igittt….

4-090806-vier-raeder
Der Sympathiefaktor ist gross,
also suchen wir den Campground für die Nacht.
Gemeinsames Kochen und essen,
und ich hole dazu nen Roten aus Italien raus.
Autofahren hat eben auch Vorteile…..
5-090806-lagerplatz
Leichtsinniger Weise gebe ich noch salopp zum Besten, dass noch mehr da davon da sei, und sogar mehr als sie wegtrinken könnten.
Ohweh, das hat doch die Jungs angespornt.
Der Abend wurde lang und länger.und ein HighLight in vielerlei Hinsicht.
Jose klagte am nächsten Morgen über Symptome der Höhenkrankheit,
aber vier andere Anwesende hatten komischer Weise ne ganz andere Diagnose parat.
6-090806-leere-flaschen

Am YashilKul

1-090807-m41-kreuzen Ich hab auf der Karte einen grösseren See entdeckt:
den YashilKul
(Kul = See auf tadschikisch).

Dazu kreuze ich diesmal nur den offiziellen PamirhighWay, die M41, und mach mich drüben direkt wieder auf Schotter breit.

2-090807-vashil-kul-wegtrennung Kurz vor dem See macht mich eine Horde Jungens an.
Ich müsste jetzt den Eintritt zum Pamir Nationalpark abdrücken, ca 15 Euro. Und überhaupt, den bräuchte ich im Prinzip schon lange.
Ich bin skeptisch. Sie offerieren mir eine stempelreiche Quittung.
Mit Bezahlen hab ichs nicht so.
Aber mein Plan ist auch etwas wert. Also zahle ich.

Zuhause werd ich mal recherschieren, ob das mit richtigen Dingen zuging.

3-090807-kuehe-am-yashil-kul Der Yahilkul entpuppt sich als DoppelSee. Als Stellplatz für die Nacht wähle ich genau den Überlauf zwischen den beiden, sehr grün und absolut ruhig.
Dazu muss ich nur noch an einem kleinen Bauernhof vorbei.
Winkend natürlich.
4-090807-yashil-kul-m-gelbem Wie immer bleibe ich erstmal auf dem Fahrersitz sitzen, um die Sicherheitslage zu peilen.
Ganz hinten, in Richtung des Bauernhofs tauchen immer wieder Köpfe auf, mindestens 30 min Fussweg entfernt, und verschwinden auch wieder. Komisch.
Ich beobachte weiter, und entdecke dann drei Gestalten am Horiziont. Sie kommen genau auf mich zu.
Okay, dann war dieser Platz doch keine gute Idee, ich bin wieder startklar.
5-am-yahilkul-green 30 min später steht die Mutter des Hofes mit ihren beiden Töchtern vor mir. Sie haben mir Willkommensgeschenke gebracht:
ein selbstgebackenes Brot, einen halben Liter Ziegenmilch, und selbstgemachte Mayonnaise.
Uppsss, da war ich wohl auf dem falschen und wieder zu sehr europäischen Dampfer unterwegs.
6-090807-nacht-am-yashil-kul2 Kurze Kofferbesichtigung, mein Geschenk ein Glas Orangenmarmelade.
Sie ziehen wieder davon und ich fühl mich sicher.

Über das Brot freue ich mich sehr, aber Mayonnaise und Ziegenmilch rühre ich besser nicht an. Ich will meine Verträglichkeit nicht provozieren.
Und ich weiss ja auch nicht, was sie mit meiner Orangenmarmelade anstellen….

westlich von Alichur

1-090808-piste-2 Im Rückwärts fahren bin ich nicht der Held.
Ich meine jetzt nicht so mit eingelegtem Rückwärtsgang. Das geht doch prima, dazu hab ich jede Menge Rückspiegel.

Ich meine einfach den gefahrenen Weg wieder für die Rücktour nehmen, quasi die Sack-Gassen-Methode.
Das mag ich nicht. Das versuche ich zu vermeiden, und zwar dringend.
Am Yashil Kul auch.

2-am-oestlich-yashilkul Hausers Karte sieht da noch ne dünne Linie nördlich um den Berg vor. Geysire solls da auch geben.
Aber wenn Markus Hauser (Danke für die tolle PamirKarte) die dünnste seiner schwarzen Linien einsetzt, dann kommst richtig Dicke.
Ich kann von Glück sagen, dass ich den Startpunkt finde. Er liegt gleich am Bauernhof von gestern. Und  tatsächlich kommt sie gerad wieder des Weges. Und wir winken wie alte Freunde.
Den besten Orientierungspunkt gibt der grosse Berg vor, da muss ich rum.
3-090808-oestlich-yashilkul-sam-kl Also wenn das gleich um die Ecke nicht weitergeht, und ich bin hier falsch, dann war es doch dieses Hochplateau schon wert,.
Aber die Piste geht weiter.
Und Meter für Meter werde ich sicherer, den ich bin hier richtig.
Der Pfad ist selten benutzt, ich seh an diesem Tag auch kein weiteres Auto mehr.
Der Gelbe strotzt nur so vor Zuverlässigkeit, ich kann mirs allein sein leisten.
4-090808-geysir Ich mach mich auf die Suche nach den Geysiren. Weisse Salzflächen zeugen von brachialer Gewalt.
Früher war hier allerdings mehr los, so vor 10 Millionen Jahren.
Jetzt blubbert eine kleine Quelle. Und kalt ist das Wasser noch dazu.
5-090808-piste-salz Mein Navi taugt auch in Asien immer noch gut, als Kompassnadel.
Die Wegrichtung der Piste stimmt immer noch,
aber es geht nur langsam weiter.
6-090808-verlassenes-dorf Ich umfahre ein verlassenes Dorf. Der Boden ist hier sehr weich, es geht durch einige Wasserläufe, der Gelbe im Kriechgang.
7-090808-wieder-m-41 Für 60 Km nehme ich mir 7 Stunden.
Dann bin ich zurück auf der M41, dem Pamir Highway, in Alichur.
Und weil ich den Tag solange ganz allein war,
machen wir gleich nen internationalen  Motorradstammtisch,
mitten auf der Strasse…,
aber das ist ne andere Geschichte.

Pamir High-Way

Nun bin ich schon seit dem 3. Aug. im Pamir unterwegs, aber erst in diesen Tagen entdecke ich für mich den PamirHighway.
Zwischen Kourough und Langer war es zunächst ein grünes Tal,
immer mit Blick auf die afghanische Grenze.
1-whakhan-valley-sehr-grun
Rund um den YashilKul eine Seenlandschaft
mit schneebedeckten Kuppen im Hintergrund.
2-090807-gsl-am-yashilkul
Aber erst seit Alichur, auf dem Weg nach Murghab und weiter nach Karakul,
da fühle ich mich auf einer der höchstgelegenen Strassen der Welt versetzt.
3-dsc00137
Logisch,
dass sich “Highway” nicht wie üblich
auf das fixe Fortkommen beziehen kann.
Mehr als 50 km/h sind selten möglich.
Oft aber 30 km/h schon zuviel.
4-pamir-hway-m-schild
Eine breite Hochebene auf 4.000m Höhe,
und gerad mal wieder eine Passfahrt auf über 4.600m.
Soviel schaffen in Europa die besten Bergsteiger nicht.

Berge rundum ab 5.500m,
aber 7.600m sind auf chinesischer Seite auch in Sicht.

5-090810-passschild
Die Verkehrsdichte trägt der Abgelegenheit Rechnung.
Ein Fahrzeug pro Stunde,
oft auch keines.
6-pamir-hway-weite
Die Chinesen haben ihren Grenzpuffer bis zum Pamir Highway ausgedehnt.
Der Stacheldraht ist mit Hochspannung ausgerüstet.
Dazu läuft extra eine eigene Stromversorgung auf Masten parallel.
Soll da keiner reinkommen,
oder keiner rauskommen ?
Ich weiss es nicht.
7-pamir-hway-chin-grenze