01.Aug. – Urlaubsfeeling

Nach all den Aufregungen ist jetzt wieder Tourizeit.
Übernachtungsplätze zu finden ist hier keine Kunst,
Der sibirische Sommer ist immer einer: Dauersonne + ab 30° aufwärts.

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Serov.
Provinzgrenzen werden hier mit riesigen, oft sehr phantasievollen Schriftmarken demonstriert.
Wir merken es auch meist am Wechsel der Asphaltqualität, von gut zu schlecht, oder auch umgekehrt.

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Bei der Einfahrt in die nächste Stadt ist erstmal ne Reifenbude fällig.
Max will lieber ein “gutes” Rad auf der Lenkachse haben, also Rädertausch.
Bei so ner Gelegenheit gibts immer viel zu palavern:
woher? wohin? aus Deutschland? Mercedes+ MAN gut !
“Schweinsteiger”? “Merkel” ?
In der Reihenfolge.

Frage ich nach einer Photoerlaubnis fühlen sie sich geehrt, bringen sich in Position,
das Leben kann sooo einfach sein …

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Serov hat etwas zu bieten,
wir verbinden Einkaufen mit Sightseeing.
Eine junge Stadt, mit viel jungem Volk, und Kinderwagen an allen Strassenecken.

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01.Aug. – in der Provinz

Auch Kleinstädte wollen besucht werden.
Bahnhöfe sind gebaut wie Kirchen

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und gleich gegenüber Relikte aus alten, kommunistischen Zeiten,

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Manchmal hängen diese Rohre auch nur in 4,00m Höhe, und wenn es dann kracht, dann kracht es sehr gewaltig, denn es sind Gasleitungen.

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02.Aug. – raus aufs Land

Raus aus der Stadt, hinaus aufs Land.  Abenteuer lockt!
Zunächst alle Tanks vollmachen. Beim Unimog schnell erledigt, hier gibts nur die Grundausstattung: 145 Liter Dieseltank. Davon sind die letzten 15 kaum erreichbar.
Aber ich hab ja mein Backupfahrzeug dabei: Max hat Kapazität für 600 Liter, und wir haben sogar eine “Schüttelpumpe” mit dabei.
Unsere Wahl fällt eindeutig auf Qualität, und so werden wir Kunde der “Gazprom”.

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Aber so richtig zufrieden werden wir nicht, sitzt doch das Mädel hinter einer vollverspiegelten Schaufensterscheibe, und in den Laden hinein darf auch keiner.

Zudem irritiert uns etwas das Warensortiment: Neben Diesel + Motoröl gibt es eine umfangreiche Auswahl an Kondomen aller Schattierungen.
Kein Problem, Max hatte schon in D “vorgesorgt”, aber die brauchen wir erst später …

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Es geht nach Norden, aus IWDEL hinaus,
und schon liegt rechter Hand die Verwahranstalt für auffällig gewordene,
hier in Russland, da geht wirklich alles…..

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02.Aug. – Kurs nordwärts …

Direkt hinter Iwdel beginnt das wozu wir hier sind: Piste fahren.
Und das soll uns ausgerechnet verboten sein ?
Was ein Glück das wir “Wohnmobil” im Fahrzeugschein stehen haben,
das werde ich der Obrigkeit hier schon erklären können …

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Für die ersten 132 Km brauchen wir gut 6 Stunden. Reine Netto-Fahrtzeit versteht sich.
Die Landschaften + Perspektiven können unterschiedlicher kaum sein.

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Das war schon vor der Reise klar: dieses Sibirien ist eine sehr nasse Gegend.
Sümpfe, Bachläufe, Flüsse + ausgewachsene Ströme. Wer hier von der Piste abkommt, der geht gleich in mehrfacher Hinsicht unter.
Brücken gibts nur anfangs …
Klar biegt die sich gerade durch, klar knirschts unter meinen Pneus,
aber solange sie elastisch ist, solange hat Max hinter mir auch noch etwas davon …

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Hier liegt unser Weg ein Stück lang sogar direkt IN einem kleinen Fluss,
alles so in meinem Navi eingezeichnet.
“Maps for Me”, eine rudimentäre, kostenlose App, die sich der Karten des “OpenMapsProjekt” bedient, und die selbst hier im Nowhere-Country unheimlich präsise sind.

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Unser Etappenziel ist ein längst verlassenes Dorf. Hier gabs mal nen extremen Waldbrand, da wurde das Dorf aufgegeben.

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Keines Menschen Seele mehr,
dafür haben Milliarden von Mücken, Bienen, Bremsen das Dorfleben in ihrer Hand,
oder soll ich besser schreiben:
in ihrer Gewalt!

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03.Aug. – auf zum “magic place”

Klar ist unser Vorhaben ambitioniert.
Im ganzen www ist kein einziger Bericht zu finden, wo es Fahrzeuge ganz nah zu den Steinsäulen geschafft haben. Max hatte sogar in russischen Foren gestöbert, 4×4-Offroader angeschrieben und nur sehr vage Auskünfte bekommen können.
Fast immer haben sie es im Winter geschafft. Dann sind die Pisten kräftig mit Schnee bedeckt, und die Flussläufe zugefroren. Ideal für Schneemobile.

Aber seit der vorletzten Tanke haben wir einen heftigen Motivationsschub bekommen.
Unternehmungslustige Jungens im hier üblichen Tarnfleck-Outfit kommen auf uns zu. Sie waren wohl mit ihren Quads in Wäldern + Pfützen spielen und erkundigen sich nach unseren auffälligen Fahrzeugen, dem woher + wohin.

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Ich ziehe mein Handy heraus und zeige meinen Startbildschirm: die Steinsäulen des Manpupuners. Sofort beginnt ein grosses Halli-Hallo. Letzten Winter waren sie dort, nicht mit den Quads, mit Schneemobilen, und wie zum Beweis zeigen sie Bilder auf ihren Handys.

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Jetzt werde ich lebendig und will es genau wissen. Haben wir mit unseren Fahrzeugen eine Chance ? Wie nah können wir heran kommen ? Welche Schwierigkeiten erwarten uns? Wie finden wir den besten Weg ???

Landkarten werden gezückt, keine ist detailiert genug. Dann zeichnen wir uns eben selbst eine. Gottseidank kann die Tochter der Truppe sehr gutes englisch, Missverständnisse praktisch ausgeschlossen.

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Und die Infos stimmen uns sehr extrem zuversichtlich.
Nach dem letzten Lager noch 25 Km bis zum Dartlov-Pass. Der ist steinig aber für uns gut machbar. Dann noch weitere 100 Km genau nach Norden, durch Wald + Sumpf bis es nicht mehr weiter geht.
Dann sind es noch genau 2 Km zu Fuss den Berg rauf.
Schwupp wären wir da, alles kein Problem.

Uiuiuihhh, das will jetzt erstmal geschnallt werden.
Wir sind theoretisch + praktisch auf dem genau richtigen Weg.
Zur Feier kehren wir in das griechische Gasthaus an der Tanke ein. Die heissen hier alle “Cafe” und griechisch ist da auch nix drinne, egal, wir haben Grund zu feiern.

03.Aug. – es wird schwer …

Wir starten gegen 10h, aber es wird 11h. Ein Tetrapack hat seine Kirschsuppe in Max’ Staukiste entleert. Das ist neu. Bisher waren es zahllose 1,5l Wasserflaschen die sich durchscheuerten. Das ist schon eine Eingabe bei Lidl & Co wert. Diese dünnen PET-Flaschen sind null pistentauglich.

Wir starten am verlassenen Dorf und die ersten Km sind problemlos zu meistern, wir sind ja im Training.

Dann wird der Weg immer enger, der Bewuchs immer dichter.

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Nur zum Luft holen tut sich ein gutes Stück weiter eine Lichtung auf,
gut für eine kurze Verschnaufpause.
Hier hat ein Bulldozer mit aller Gewalt einen Zeltplatz aus dem Boden gestampft.
Brauchen wir gerad leider nicht, aber den Bulldozer … ??

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Wir freuen uns zu früh,
nur 150m weiter wird noch enger, und bleibt auch einige Zeit so.

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Dieser “Weg”  bietet alle Register,
hört der enge Wald auf, kommen tiefe, lange Schlammpassagen.

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Manchmal hat man versucht sie mit Birkenstämmen zu befestigen,
aber das muss schon lange her sein.
Fast alles was im Wasser lag ist verfault, aber die Reste können tükisch sein …

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Ein paar hundert Meter weiter kämpfen wir mit extrem tiefen Spurrillen. Meine Portalachsen helfen mir hier sehr,
die Diff’s von Max TGM scheuern sich durch den Sand.

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Neben Bulldozern verkehren hier wohl nur Holzrückefahrzeuge der Uralt-Eisen-Klasse wie die 6×6 ZILs oder 6×6 Ural.
Wir kommen uns immer exotischer hier vor.

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Wir landen völlig überrascht in einem Camp.
Hier wimmelt es nur so von Grossgerät.

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So ganz ergibt das hier am Ende der Welt für uns keinen erkennbaren Sinn.
Ich versuche Kontakt aufzunehmen.
Nach anfänglicher Scheu klappt die Verständigung doch mit ein paar Brocken englisch.
Die beiden sind Goldsucher. Das Projekt ist auf 10 Jahre angelegt. Im Winter ist das Arbeiten einfacher, jetzt versinkt alles im Schlamm. Das meiste Gerät ist wohl im Winter mit einem gigantischen Schlitten von der gelben Raupe über den zugefrorenen Fluss nach hier gezogen worden.

Ja, wir sind auf dem richtigen Weg, da hinten gehts weiter … !
Sie schätzen die Entfernung zum Datlov-Pass noch auf gut 25 Km, und dann bis zu den Steinsäulen nochmal auf 80 Km.

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Bisher haben wir heute für die 35 Km gut 4h gebraucht. Ergibt einen Schnitt von 8 km/h …
Seit Iwdel fahren wir nun schon 170 Km Piste, unser Stundenmittel liegt bei rund 10 Km/h, und zurück müssen wir das ganze auf jeden Fall auch noch.

03.Aug. – wir drehen um.

Es ist schon viertel nach vier,
wir starten vom Goldgräbercamp Richtung Djatlow-Pass. Ein enger, dunkler Waldweg.
Wir dachten eigentlich diesem Pass schon näher zu sein, aber der einzig für uns fahrbare Weg brachte uns zu sehr nach Nordost- statt nach Nordwest.
Bis zum Camp hatten wir uns jetzt 35 Km durch den Dschungel gequält, sind unserem Ziel aber offenbar keine 10 Km näher gekommen. Das drückt auf die Stimmung.

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Unsere Geschwindigkeit sinkt weiter radikal:
Unter der dünnen Schicht Waldboden ragt immer wieder gewachsener Fels hervor. Offenbar die  ersten Zeichen, dass wir dem Pass näher kommen. Nur sehr vorsichtig können wir die Fahrzeuge bewegen, kaputte Reifen wollen wir uns nicht leisten. Wegen der tiefen Schlammlöcher hatten wir den Druck gut absenken müssen.

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Es geht kaum mehr vorwärts und wir besprechen uns neu:
Gut 100 Km sind es sicherlich noch. Bei einem Stundenmittel von 7Km/h sind das 2 Tage ab jetzt. Dann diese 2 Tage bis hierhin zurück, und die Strecke bis zum Asphalt zurück sind noch mal 2 bis 3 Tage. Dann sind wir ne Woche weiter. Wenn nichts besonderes dazwischen kommt.
Und daran glaubt von uns beiden jetzt keiner mehr.
Wir geben auf !
Aber den Wendepunkt zelebrieren wir.
Stühle raus, eine Mahlzeit, Fahrzeuge checken, Kaffee trinken  …

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Man hatte uns schon gewarnt, das es sehr steinig werden würde,
jetzt wissen wir warum …

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Unsere Navigation zeigt, dass wir ziemlich genau noch 51 Km Luftlinie von den “Sieben Starken Männern” entfernt sind.
Heute ist uns das zuviel,
aber wer weiss ….

04.Aug. – Drei starke Männer.

Erst beim zurück gehen merke ich, wie gross die Anspannung beim vorwärts gehen war: Das Ungewisse ist weg. Das Ziel ist schon bekannt, ja fast vertraut.
Zeit die GoPro mal an die Aufbauten zu hängen,
Platz für Unsinn, wenn wir durch die Flüsse ein Ehrenrunde nach der anderen drehen.

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Ich versenke mal eben den Batteriekasten samt Batterien im Wasser. Bei einer möglichen Wattiefe von 1,20m darf ja eigentlich nix passieren. Passiert auch nix, wird nur mal ein bisschen sauber von innen.

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Wir fahren noch in Burmantovo vorbei. Auch eine Sackgasse (25Km). Das einzige Dorf das hier in unseren Karten eingezeichnet ist.

Heute soll hier ne Rallayeveranstaltung starten, aber wir sehen rein garnix davon.

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Ebenso in unseren Karten ist eine Piste vermerkt, die nach Norden um den Ural herum führen könnte, aber alle Infos hier vor Ort lauten anders. Das wäre eine reine Winterroute, also aktuell für alle und jeden: unpassierbar.
Okay, nehmen wir wieder die Brücke zurück,
und ignorieren ein p160804-bumantowo-bruecke-guenthersleben-steyr-12m18-blissmobil-allradler-offroad-4x4-dsc00093aar neue Schilder …

Auf der letzten Etappe kommen uns dann noch ein paar sehr zwielichtige Typen unter. Einer fuchtelt mit einem Ausweis vor unseren Nasen herum und sie stellen Fragen die wir nicht verstehen. Das ist von Vorteil, denn so kann auch keiner erwarten, das sie unsere Antworten verstehen werden. Unverrichteter Dinge (Bakschich, Permit? …) zieht jeder in seine Richtung einfach weiter.

Ein Photo möchte ich aber doch noch !
Uiuih, der Ausländer will ein Photo von uns.
Sie stellen sich sofort mächtig in Positur:    Drei starke Männer !!!
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05.Aug. – Zurück auf Start

Unsere Rücktour soll uns zu einem neuen Ausgangsort bringen. Von Iwdel gehts 200 Km weiter nach Nord-Osten, nach Yugorsk. Frischwasser müssen wir bunkern. Die Tankstellen sind nicht wirklich dafür gerüstet, aber unser Blick fällt auf eine nagelneue Autowaschhalle.

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Die Jungens sind ganz begeistert wegen des besonderen Besuches. Statt Bargeld fürs Wasser möchten Sie Photos fürs Familienbuch, gerne …

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Yugorsk entpuppt sich sehr junge Retortenstadt, die nur wegen der vielen Erdöl- und Gasfelder im Norden gegründet worden ist. Holz bietet auch noch eine Grundlage des Stadteinkommens.

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05.Aug. – den Ural umrunden

Von Yugorsk gehts geradewegs schnurstracks nach Norden, Kurs 0°, nach Agirish. Das bedeutet 100 Km Betonplatten, und am Ende geht gerade ein echtes Unwetter hernieder. Gottseidank ist wenig Verkehr hier, denn wir beharren nicht auf dem Recht des Stärkeren, sondern weichen dann auf den Randstreifen aus.

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Unser Plan ist es den Ural gegen den Uhrzeigersinn zu umrunden. Dann findet sich vielleicht noch eine andere Möglichkeit auf die Steinsäulen, den ManPuPuner  zuzufahren.

In Agirish ist es allerdings schon vorbei mit den Betonplatten. Bis zur nördlichen Querverbindung sind es noch geschätzt 140Km, aber schon jetzt müssen wir wieder anfangen zu kämpfen.

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Nach 30Km werden wir zum ersten male zu Brückenbauern.
Die Schneeschmelze im Frühjahr hat für Chaos gesorgt. Wir untersuchen genau den Untergrund. Wir tragfähig ist er? Was ist die beste Spur über die Betonröhren. Langsam krabbeln wir drüber. Erst hinter uns rutscht der Kies in den Fluss.

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Die nächste Stelle sieht garnicht so tückisch aus …, sie hat es aber in sich.
Etwas unkonzentriert versuche ich die Birken zu nehmen …, und scheitere !
Der Unimog dreht langsam aber sehr gleichmässig auf allen Vieren durch. Dabei schleudert er allerdings auch eine Birke nach der anderen auf die Rückseite. Zusätzlich rutscht das ganze Gefährt ebenso zielsicher nach rechts Richtung Abgrund.

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Uns bleibt nichts anderes übrig als Kies heranzuschaffen, um damit die Birkenstämme zu fixieren. Da ich nicht viele Versuche mehr übrig habe, wird es besonders viel Kies. Der nächste Versuch muss sitzen.

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Sehr gefühlvoll, und jetzt hochkonzentriert. Es klappt.
Max nimmt die gleiche jetzt fixierte Spur, es ist dunkel geworden. Halb elf in der Nacht. Wir bleiben einfach auf der Piste stehen. Verkehr gabs die letzten Stunden keinen mehr, wer kann hier bloss auch nur lang wollen …

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