AfricanTwin

Pit ist unterwegs nach Magadan. Mit seiner AfricaTwin, und ansonsten allein.
Denn mit seinen 50 Lenzen hat ihn Frau verlassen,
und er dann sein Unternehmen.
Träume müssen eben ne Chance bekommen. So oder so.

Wegen der Familie ist er gerad wieder auf dem Rückweg.
Zwei Kamaz Fahrer am Bailkal hatten ihm eh berichtet, dass es zur Zeit kein Durchkommen gibt,
über die Strasse der tausend Knochen, zum letzten Ende dieses Landes.

100714_1-mitf-motorradf-pit
Kurz vor Irtkutsk machte sein Hinterrad Ärger, aber ansonsten kann ihn kaum etwas aus der Ruhe bringen.

Die Kette wird wohl demnächst kaputt gehen, dann wird er sehen, wo er eine neue her bekommt.
Jetzt gehts weiter Richtung Ukraine,
aber er kommt wieder, keine Frage, auf dem Weg nach Magadan.
30 Grad tagsüber, leicht bewölkt,
5.470 gef.Km.

100714_2-mitf-motorradf-pit

“Benemsi” aus Afrika

100714_1-benemsi-erster-treff 14.Juli.
Hinter Nowosibirsk sehe ich einen Magirus im Grünzeug abseits der M-53 stehen. Keine Frage: da wird angehalten und geklopft.
Karl-Heinz “Benemsi” schält sich aus dem Bette und grüsst an der Türe.
Nach 43 Reisejahren durch Afrika wagt er sich heuer zum ersten male nach Russland und in die Mongolei.
100720_2-benemsi-strassenschild-irktusk Er ist genauso überrascht wie wir, wie wenig wir von der Polizei entlang der M-7 bis M-53 behelligt werden.
Nur wegen fehlendem Sicherheitsgurt hat er mal löhnen müssen.

Unsere Reisetruppe brauchte bisher nur einzelne Angriffe aufs Budget durch langanhaltendes deutsches Geplapper aus der Welt schaffen. Ganz anders, als es mir letztes Jahr im Süden Russlands widerfahren ist.

100724_3-benemsi-reifenwechsel Mit Karl-Heinz haben wir schonmal eines gemeinsam:
unsere weitere Route bis zum Baikal. Also werden wir uns noch viele weitere male wieder treffen.
Und am Baikal teilen wir sogar Erkundungstour und Stellplatz.
100724_4-benemsi-heisse-quellen Zusammen erforschen wir am 23.Juli noch das TuncaTal im Südwesten des Baikalsees. Heisse Thermalquellen entpuppen sich erstmal als russisches Massenlager unter Regenplanen.

Erst im Dorf Archan gibts diese Magic-Stimmung: Heilige Quellen lassen endlich Transistorradios verstummen. Wir erklimmen einen Berg für den Blick auf den Wasserfall.

100724_5-benemsi-reifenwechsel Auf dem Rückweg gibts dann noch nen Reifenwechsel am Magirus. Solange es keine eigenen Pannen sind macht das Helfen Spass und ich kann an den dreigeteilten Felgen nur lernen. 1,5h für den Wechsel der Reifendecke können sich doch sehen lassen, oder ?

Strandbad Nowosibirsk

100715-nowo-strand-lagerleben 6.280Km gefahren,
angekommen in Sibirien. Einer Gegend die für ihre Sandstrände an schönen Flüssen und Auen bekannt ist. Oder nicht ?
Anyway. Uns ist nach Schwimmen gehen und vielen anderen Russen auch.
Der aufgestaute See im Süden ist gut besucht, auch nachts, und gerade am Wocbenende.
Das macht garnix, denn Lagerfeuer können wir auch.
Und Sibirien ist nur manchmal kalt, vor allem im Winter, also später. Denn jetzt sidn es 30 Grad hier.
100715-nowo-strand-v-wasser Der nächste Tag ist Fahrfrei. Wir nutzen ihn für Reiseberichte, fürs Internet (Danke ans Traveller-Cafe in Nowosibirsk) und als Klar-SchiffTag.
Mal lange ausschlafen inklusive.

Ein Besuch im Neubaugebiet

100718_1-wassililachica Auf dem Weg von Omsk nach Novosibirsk fahren wir einen Schlenker über Tomsk, denn dort wohnt Wassilis Cousine mit Familie.
Wassili (unser Russlandspezialist in der Truppe) ist mit Katja in Kasachstan zusammen groß geworden. Sie haben sich das letzte Mal vor 3 Jahren gesehen und inzwischen ist auch eine kleine Tochter dazu gekommen.
100718_2-block Da ist die Freude groß und wir werden zum Essen in Ihre Neubauwohnung am Waldrand eingeladen.
100718_3-essen In der Wohnung helfe ich Katja in der Küche bei selbstgemachtem Salat und gekauftem, gebratenem Hühnchen aus dem Supermarkt,
100718_4_wohnung während die Jungs über Dennis guten Job auf der Öl-Gasplattform bei Gasprom in Sibieren diskutieren. Sechs Wochen arbeiten, sechs Wochen frei bei sehr gutem Einkommen.
100718_5-flusufer Anschließend zeigt Dennis und seine benachbarten Freunde uns einen schicken Platz am ruhigen Flußufer des Tom. Er hatte allerdings nichts von der wilden Mückenattacke erzählt.
Wir verbingen gemeinsam einen gemütlichen Abend am Lagerfeuer,
wo ein bis zwei “Fläschen” Wodka nicht fehlen dürfen.

Russlands Frauen

100724_1-mit-wassili2 Es ist schon ein kleines Wunder, dass Frau in Russland leichtfüßig und elegant auf diesen Plateaus/High Heels laufen kann.
Zumindest in jungen Jahren werden da keine HÖHEN gescheut, denn bis zur Ehelichung ist der Wettbewerb um den besten Versorger groß.
100724_1-schuhe Selbst wenn Frau über diesen, unseren Wasilli (168cm) schnell hinausragt.
100724_3-am-baikal-in-schwarz Wo Frau in Deutschland eher zum bequemen Flachschuh und Lässiglook tendiert, scheuen Russlands Frauen offensichtlich keinen Schmerz und kleiden sich sehr Männerfreundlich ;)….
100724_4-hochzeit und das funktioniert bis heute hier sehr perfekt! Die Krönung des Ganzen findet dann gerne mal “angemessen” mit Fahrt zum Baikalsee statt.

(Heike)

Xenia + Lena

100719_1-xenialena-m-peter Wir sind ne muntere und vor allem Jungenlastige Truppe.

Da fahren wir also so aus Krasnojarsk raus, da stehen da doch glatt zwei junge Mädels und wollen mitgenommen werden.

Beide sind 24, studieren im Westen Russlands und wollen an den Baikalee.
Wir auch.
Na wenn wir das hätten ahnen können….

100720_2-xenialena-zelt-auf-berg Auf der Anhöhe gegenüber der Stadt Kansk bauen sie ihr Zelt noch auf einem kleinen Hügel abseits des Männerlagers auf.
100722_3-lenawassili-am-baikal Eine Nacht später ist der Abstand schon geringer und Wassili, unser russischer Sprachversteher, darf den Nachtwächter geben,
am tollen BaikalSee.
100722_4-verabschiedung Wieder einen Tag später am BaikalSee und ist Wassili an seinem Ziel.
Er veranbschiedet sich von UNS, und zieht mit den Mädels weiter.

Na wenn wir das hätten ahnen können …

Bolshi Koti / BaikalSee

Der Tag der Neuen.

Wassili haben wir gehen lassen müssen 🙁
Marc,  Sven und Werner kommen heute mit dem Flieger in Irktusk an.
Natürlich müssen wir direkt an den See,
und landen in dieser klitzekleinen Stadt Bolshi Koti.
Erstmal ist keiner von der Idee begeistert ein Bad zu nehmen,
aber es gilt da eine Filmreihe fortzusetzen….

BaikalSee

100725_1-baikal-see-m-strandleuten Der BaikalSee war zwar von Planungsbeginn an ein wichtiges Etappenziel. Aber ich war nie ein begeisterter Hinstürmer.
Das hat sich dann doch geändert, wenn ich doch schonmal hier bin.
Die Defenderpanne (Mittendifferential) bringt einen Zusatztag am See, und der lässt sich hier wirklich wunderbar einsetzen.
100725_2-baikal-lieblingsplatz-v-oben Wir finden unseren Lieblingsplatz an der Angara, dem Wasserabfluss des Sees nach Irktusk.
100725_3-baikal-see-baden Soviel Schönheit auf einen Fleck, da dürfen ja sogar die Hüllen fallen. obwohl der Baikal mit maximal 15 Grad nicht gerade besonders zur Einladung ruft.
100725_4-baikal-see-nacht-m-lagerfeuer Vier Abende, Nächte und Frühstücke verbringen wir hier.

Und immer ist es der Baikal,
der den bald vertrauten Rahmen gibt.

100725_5-baikal-see-waeschetag-der-gelbe Der erste Waschtag der Reise steht an. So sieht des Reisers freie Zeit aus.
Aber wir wollen uns ja nicht beklagen.
100725_6-baikal-see-sonnenuntergang Man sagt so gerne und oft zu seinem Lieblingsplätzen “Auf Wiedersehen,
bis bald mal”.
Das würde ich schon gerne,
noch mal wiederkommen.
Aber 8.500 Km sind kein Pappenstiel.
Mal schauen.

Sludyanka / BaikalSee

Sludyanka am Südende des Sees.
Wir schlagen unser Quartier am Strand auf, logo. Und er war hinter den vielen Bahngleisen garnicht einfach zu finden.
Bahngleise ?
Die Transsib führt durch den Ort, und das Bahnhofsgebäude wird im Reiseführer besonders lobend erwähnt. Wenn das kein Grund ist ….