erste Tanke Pamir

Im Pamir ist vieles anders.
Und das geht schon beim Tanken los.

Handkurbel? Fehlanzeige !
Zapfsäule?
Auch keine, und überhaupt.

Um sich hier im Benzingewerbe selbstständig zu machen reicht ein mittelgrosser Platz,
ein paar Kanister und Spritfässer.

Man darf halt nicht so pingelig sein.

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Okay,
dann bitte 70 Liter Diesel.
Der Preis etwas teurer, 48ct/Liter,
aber hier wird auch viel dafür geboten.
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Die Jungs nehmen Trichter,
der Chef den ersten 20 Liter Kanister.
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70 Liter dividiert durch 20,
ergibt drei,
Restmenge 10 Liter.

Dafür kommt der Putzeimer ins Spiel.
Aus dem grossen Fass flugs den Eimer gefüllt,
ergibt in Summe 70 Liter.

Das geht mit Benzin genauso,
nur bitte nicht dabei Rauchen……

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Preis nachverhandeln ?
Nööö, alle sind glücklich,
die Jungens wie der Chef
Ein Photo darf ich noch machen.
Dann starte ich in den Pamir hinein.
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Ende im Vanchtal

Schon in der Vorbereitung zeigte sich schnell ein besonderes Etappenziel dieser gesamten Reise:
der FedtschenkoGletscher.

Der grösste HochgebirgsGletscher ausserhalb der Polarregionen.

Markus Hausers tolle PamirKarte und auch GoogleEarth machten Mut, das müsste ganz gut zu schaffen sein.

Das Vanchtal rauf bis ganz zum Ende, zwei oder drei Stunden spazieren gehen, und schwupp stehen wir auf dem “ewigen Eis”.
Also gemma….
Das Vanchtal entpuppt sich erstmal als eines der engen Sorte.

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Kein Problem,
Wille ist genug da,
da wird der Weg schon gehen…
Schmale Brücken ?
Da sind wir im Training….
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Garkeine Brücke,
nur Wasser als Wegmarkierung ?
Gern genommen,
aussteigen wollen wir eh erst später,
der Gelbe braucht sowieso mal dringend ne Wäsche.
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Und jetzt?
Jede kleine Wegmarkierung verschwunden.
Nur noch das Flussbett des Gletscherstroms,
mit Riesensteinen,
und gleich hinten
ist ne Flussdurchquerung der undefinierten Sorte fällig.
Und dahinter ?
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Wer weiss denn,
wie die restlichen 15 Km bis zum Ende der kartographierten Strasse aussehen.
Ich zucke nur kurz…,
und beschliesse:
Not-Aus !!
Ich fahr nicht weiter.
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Das wars.
Und überhaupt.
Ich bin recht kaputt von den letzten hunderten Kilometer Schotterpiste.
Und zum Abhängen kommt mir unser ganz besonders schöner Rastplatz sehr entgegen.
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Reinhard und Ute organisieren einen Jeep für die Weiterfahrt am nächsten Tag.
Ich bleib “at home”, und lese “open air” meinen Sorbas zu Ende.
Bis die Seilbahn einstürzt.

Die zwei kommen wohlbehalten zurück.
Sieben Stunden sassen sie im Jeep.
Eine Furt durch einen sehr reissenden Fluss mussten sie mit vereinten Kräften erstmal neu bauen.
Und betreten haben sie das Eis auch nicht, aber immerhin gesehen, den FedtschenkoGletscher.
Keine Frage,
ich muss wiederkommen.

Mit Zelt und Treckingausrüstung.
Achso, und neuen Wanderschuhen…
Die mitgebrachten wurden in meinem  Schlaf aus dem Staufach geklaut. Schuhe

reinhard-ute-verhandeln

Lonesome Rider

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Ein Motorradfahrer kommt mir entgegen.
Und soetwas unpraktisches wie ein Motorrad,
noch dazu ganz ohne Beiwagen,
da kann es sich wohl nur um einen Touristen handeln.

Er hält beim näher kommen die Hand runter;
bedeutet: “wenn du Lust hast, halten wir an und plauschen etwas…”
Also Hand runter,
und Daniel erklärt mir seinen Weg zur „Roof of the World-Tour“

Seine BMW GS 800 hat BMW Italy gesponsert.
Er ist mit zwei weiteren Motorradkumpels und einem Van auf Chariety-Tour.
Geld sammeln für ein SchulbusProjekt in Tadschikistan.
10.000 Km hat er runter,
gestartet in Milano,
dann nach London (kleiner Umweg, was soll’s, Hauptsache nett…)
und dann die übliche Anreise: Ukraine, Russland, Kasachstan, Usbekistan, Kirgistan,
und jetzt im Pamir auf Rückreise.

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Seine Kumpel wären irgendwo hinter ihm,
er hat sie seit dem Morgen nicht mehr gesehen,
er ist eben ein „lonesome Rider…“,
wie er sagt…..
aber wenn ich sie sehen sollte,…
…er wäre ok, und weiter in Fahrt…..

Ich hab sie getroffen,
30 min später,
garkein so grosser Abstand,
und hab’s ausgerichtet…
So gehts zu, auf dem „Roof of the World…..“