Do.18Aug22 – Einreise Angola

Spannende Grenze, weil es die erste wirklich echte afrikanische Grenze ist.
Namibia war sehr europäisch: korrekt, vorhersehbar + gut zu meistern.
Stempel mit Visa bei der Einreise, so einfach wie unkompliziert.

Angola will vorab ein eVisum beantragt haben. Immerhin braucht man keine Einladung wie noch vor kurzem.
Im eVisum musste ich schon einen Grenzort eingeben, jetzt stehe ich aber vor einem anderen.
Passt einfach besser zur Route. Hotelbuchung hat ich keine, nur eine Anfrage über Booking.com.
Einige andere Papiere waren auch nicht ganz korrekt.
Jetzt heisst es Farbe bekennen… wollen sie mich oder nicht ?

Die Ausreise aus Namibia erst mal wieder ganz easy.
Die Gebühr für Strassennutzung will keiner sehen. Hab ich auch nicht.

Die angolanischen Frauen mit ihrem Gepäckraum auf dem Kopf sind jedenfalls schonmal ne prima Einstimmung.

Man kann es drehen und wenden wie man will. Entweder war die Strecke von Tsumeb hier rauf zu lang, oder ich zu langsam.
Die angolanische Grenze hat vor gut einer Stunde dicht gemacht (17h).
So bleibt nichts anderes übrig als im Niemandsland zu campieren.
Egal, schön ruhig ists ja hier.

Bei der Einfahrt in den GRenzbereich erstürmen zwei Leute mit Plaketten und Ausweisen um den Hals den Steyr. Schon bald stellt sich heraus: keine Offiziellen, sondern Schlepper die gegen Trinkgeld über die Grenze helfen wollen.
Jedenfalls kann ich sie auf heute morgen 9.00h vertrösten.

In Deutschland heisst es ja: nicht bestellt wird nicht bezahlt.
Wie das hier ausgeht muss man dann mal schauen.
Gegen 7.45h klopft es schon heftig an die Zimmertüre.
Das kann ich ja schon mal gar nicht ab.


Die Wuselei ist undurchschaubar.
Der Officer macht aber nen arbeitssamen Eindruck und nimmt sich des eVisums an.
Einziges Problem: wie kommt denn die Gebühr rüber.
Die europäischen Kreditkarten gehen nicht an den Automaten.
Euro kennt man nicht. US-Dollar habe ich nicht.
Ein kleines hin- und her, aber der Ausweg aus der Notlage ist zu finden: es wird ein Geldtauscher zur Grenze beordert. Schwarztausch versteht sich. Bester Kurs, und die Polizei überwacht den Transfer. Da kann ja garnichts gehen.

Nach ner guten Stunde gibts 30 Tage für Angola, Verlängern soll wohl im Land kein Problem sein.

Die Schlepper bekommen vom Kursgewinn eine Kleinigkeit ab, alle sinds zufrieden.
Hmmm, wenn das so einfach ist, dann könnte ich doch glatt nochmal schwarz tauschen.
Freiwillige gibts an der Grenze genug.
Der Kurs ist wieder gut (1€ = 470 kwanza), ich halte 150 Euro hin. Macht gut 70.000kwa. Uppsss, da stimmt doch was nicht. Ich verweigere die Annahme, nochmal zählen, jetzt langsam.

Fehler: ich zähle die Scheine nicht selbst in MEINER Hand, ich lasse mir vorzählen, jetzt stimmts.
Das Bündel wird mir ausgehändigt, aber irgendwie….
In den Steyr klettern, noch mal nachzählen, Mist, es fehlt fast die Hälfte.
Aber draussen ist schon keiner mehr zu sehen.
Ein Taschenspielertrick !!!
Ok, jetzt bin ich gewarnt, denn Lehrgeld ist bereits gezahlt.

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