So.27Aug22 – Traumreiseland Angola

Der Steyr braucht mal wieder etwas frisches zu trinken.
Die Tankstellen sind sehr modern, akzeptieren fast alle die deutsche VISACard,
und machen durchweg sehr viel Spass.
Das liegt hier dran:

Diese ewige Hatz in D nach dem besten Preis entfällt in Angola einfach (in Namibia auch).
Alle Tankstellen haben denselben Preis. Fertig.

Für die 325 Liter Diesel werden 44.000 Kwanzas fällig.
Kurs zum Euro 430 wären das dann mal umgerechnet 93 Euro !!! Für wohlgemerkt 325 Liter.
Schnell gerechnet ergibt das einen Preis je Liter Diesel von 0,29 €

Da wird Steyr fahren ja sofort zum preiswerten Vergnügen.
In Angola wird immer ganz lässig VOLL getankt.
Ich glaub, ich kann hier noch länger bleiben.

Sa.26Aug22 – perfekter Stellplatz

Der Steyr zuckelt gemächlich auf bestem Asphalt gen Norden. das Meer fast immer in Sichtweite.
Soll das etwas eine Einladung ein ?
70 Km für diese Tagesetappe reichen ja an sich auch.

Von einem befreundeten Steyr-Kollegen hab ich im Navi einen Track im Bild,
und der müsste genau hier auch schon mal nett eingeparkt haben.
Also nichts wie auf die Ab-Wege …, zum Meer runter.

nur 1.000 Meter auf leicht abschüssigem Pfad …,
und dann DAS …

Rund 30Km nördlich von Bentiaba fühlt man sich allein auf der Welt.
Mit dem Meer.
Der Steyr hat einen perfekten Platz, gut abgeschirmt vom Salzwasser.
Aber die weissen Brecher rauschen bis ins Himmelbett.
Einfach perfekt.

Do.18Aug22 – Probleme zum Start

Irgendwann musste das ja kommen. Gestern hat der Steyr nur sehr wenig Lust gehabt den Anlasser zu drehen. Die Batterie haben genau jetzt eindeutig keine Power mehr.
Neun Jahre haben sie gut gehalten, mehr als die meisten anderen Vertreter, aber jetzt meinen sie,
ist Schluss damit.

Morgen soll es nach Angola hinüber gehen, viel Zeit ist nicht …
Braucht es aber auch nicht.
Tsumeb ist ja nun keine kleine namibische Stadt.
Der Stadtplan gibt ganz in der Nähe einen Shop mit Namen „Diesel Electric“ an.

Diesel und Elektrik ?
Das schliesst sich doch praktisch schon aus, jedenfalls bei vernünftigen + älteren Maschinen.
Naja, versuchen kann ich es ja mal.


Die Werkstatt wirkt überdurchschnittlich,
ein Monteur ruft sofort nach dem (weissen) Filialeiter.
Der kommt und bringt den Meterstab gleich mit,
nimmt die Abmessungen der ich-will-nicht-mehr-Batterie auf,
geht zum Tresen und schaut in sein Lagerprogramm …
Ja, hat er zwei Stück von im Lager, kann er sofort einbauen.
Macht natürlich nicht er selbst, sondern sein Farbiger Monteur. Logo.
Der Preis nur ein bisserl höher als in Deutschland.
Aber das Beste: der Steyr hat jetzt nigelneue Batterien, da kann jetzt kommen was wolle …
und ein bisschen, ein gaaanz kleines bisschen stärker sind sie auch …
(145 Ah statt 144 Ah…)

Do.18Aug22 – Einreise Angola

Spannende Grenze, weil es die erste wirklich echte afrikanische Grenze ist.
Namibia war sehr europäisch: korrekt, vorhersehbar + gut zu meistern.
Stempel mit Visa bei der Einreise, so einfach wie unkompliziert.

Angola will vorab ein eVisum beantragt haben. Immerhin braucht man keine Einladung wie noch vor kurzem.
Im eVisum musste ich schon einen Grenzort eingeben, jetzt stehe ich aber vor einem anderen.
Passt einfach besser zur Route. Hotelbuchung hat ich keine, nur eine Anfrage über Booking.com.
Einige andere Papiere waren auch nicht ganz korrekt.
Jetzt heisst es Farbe bekennen… wollen sie mich oder nicht ?

Die Ausreise aus Namibia erst mal wieder ganz easy.
Die Gebühr für Strassennutzung will keiner sehen. Hab ich auch nicht.

Die angolanischen Frauen mit ihrem Gepäckraum auf dem Kopf sind jedenfalls schonmal ne prima Einstimmung.

Man kann es drehen und wenden wie man will. Entweder war die Strecke von Tsumeb hier rauf zu lang, oder ich zu langsam.
Die angolanische Grenze hat vor gut einer Stunde dicht gemacht (17h).
So bleibt nichts anderes übrig als im Niemandsland zu campieren.
Egal, schön ruhig ists ja hier.

Bei der Einfahrt in den GRenzbereich erstürmen zwei Leute mit Plaketten und Ausweisen um den Hals den Steyr. Schon bald stellt sich heraus: keine Offiziellen, sondern Schlepper die gegen Trinkgeld über die Grenze helfen wollen.
Jedenfalls kann ich sie auf heute morgen 9.00h vertrösten.

In Deutschland heisst es ja: nicht bestellt wird nicht bezahlt.
Wie das hier ausgeht muss man dann mal schauen.
Gegen 7.45h klopft es schon heftig an die Zimmertüre.
Das kann ich ja schon mal gar nicht ab.


Die Wuselei ist undurchschaubar.
Der Officer macht aber nen arbeitssamen Eindruck und nimmt sich des eVisums an.
Einziges Problem: wie kommt denn die Gebühr rüber.
Die europäischen Kreditkarten gehen nicht an den Automaten.
Euro kennt man nicht. US-Dollar habe ich nicht.
Ein kleines hin- und her, aber der Ausweg aus der Notlage ist zu finden: es wird ein Geldtauscher zur Grenze beordert. Schwarztausch versteht sich. Bester Kurs, und die Polizei überwacht den Transfer. Da kann ja garnichts gehen.

Nach ner guten Stunde gibts 30 Tage für Angola, Verlängern soll wohl im Land kein Problem sein.

Die Schlepper bekommen vom Kursgewinn eine Kleinigkeit ab, alle sinds zufrieden.
Hmmm, wenn das so einfach ist, dann könnte ich doch glatt nochmal schwarz tauschen.
Freiwillige gibts an der Grenze genug.
Der Kurs ist wieder gut (1€ = 470 kwanza), ich halte 150 Euro hin. Macht gut 70.000kwa. Uppsss, da stimmt doch was nicht. Ich verweigere die Annahme, nochmal zählen, jetzt langsam.

Fehler: ich zähle die Scheine nicht selbst in MEINER Hand, ich lasse mir vorzählen, jetzt stimmts.
Das Bündel wird mir ausgehändigt, aber irgendwie….
In den Steyr klettern, noch mal nachzählen, Mist, es fehlt fast die Hälfte.
Aber draussen ist schon keiner mehr zu sehen.
Ein Taschenspielertrick !!!
Ok, jetzt bin ich gewarnt, denn Lehrgeld ist bereits gezahlt.

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Do.11Aug22 – Angola

Koffer gepackt, nur leichtes Übergewicht …
Kein Wunder wenn man ein Glaswaschbecken einpackt,
und einen Faltenbalg für den Durchgang, und Messingfittinge, ein Überdruckventil und, und, und….

Heute Abend geht der Flug FRA -> WDH (Windhoek).
Morgen früh gegen 9h lacht schon die Hauptwohnung bei Markus.
Dann kann das Solarpanel für die Nachladung der Steyr-Batterien wieder abgebaut werden,
weil dann schon bald die Sechs-Zylinder wieder aktiv werden.

“Parkposition” im Glücksland

Mit im Gepäck das online besorgte eVisa für Angola.
Denn da geht es dann zügig hin, nach Norden, an den Grenzfluss Kunene,
und weiter nach Angola hinein.

Ein zwei Monate stehen zunächst auf dem Plan,
weiter tief in Afrika hinein,
weiter, als dieses doch sehr westlich geprägte Namibia.

Los gehts.

Flag

Mi.27Jan22 – RockSculpture – Trail

(neu 29.Juli22) Diese Ecke Namibias hat erstaunlich viel Landschaft zu bieten. Garnicht so üblich im weiten, meist flachen Land.
Und noch seltener haben die Planungsoberen auch dem fussläufigen Touristen ein besonderes Angebot im Angebot.
Nur wenige Kilometer weiter östlich von der Blutkoppe gibt es den RockSculpture Trail, einen hervorrragend ausgeschilderten Fussweg kreuz + quer durch Felsformationen und Landschaften.

Man muss schon ein paar Schritte darauf zugehen, wenn man es genau wissen will …,
aber dann …

Tuffgestein. Also weiches Steinmaterial das der Errusion wenig entgegen zusetzen hat.
Dazu auch etwas Grünzeug, und kleine, enge Felspassagen, die der raffinierte Ranger elegant um die Steinblöcke herumgezirkelt hat.

Vier Stunden Beinarbeit sind es geworden,
keine Minute langweilig.

Einen kleinen Berg galt es zu bezwingen …
und im Steyr wartet der wie immer wunderbare Nachmittagskaffee.

Mi.26Jan22 – Blutkoppe

(neu 28.Juli22) Die “Spitzkoppe” kennt praktisch jeder in Namibia,
aber selbst Einheimische kennen die “Blutkoppe” nicht.
Zunächst ist das in beiden Fällen ein Haufen grosser Steine, die nicht so sehr an Berge, sondern mehr an rundgeschliffene Felsplatten erinnern.

“Blut”, das meint wohl die besonders rötliche Farbe beim alltäglichen Sonnenuntergang …

In Tagen dieses Virus braucht man sich in Namibia keine Sorgen zu machen, das es allerorten überfüllt wäre. Und an der Blutkoppe schon mal garnicht.
Dabei gibt es sogar auch für die Dachzelter eine gute Infrastruktur rund um die Steine.
Mehrere Campsites sind angelegt, Mülleimer aufgestellt, und “Abolutions” installiert.

Aber das Beste rund um die Steine sind natürlich die Steine.
Ein paar Schritte gemacht, und schon eröffnen sich neue Perspektiven.
Auch von hier oben sind weit + breit keine anderen Fahrzeuge oder Menschen sichtbar.
Ausgestorben.
Schon länger.

Ein kühles Bier für die Verschnaufpause oben am nicht vorhandenen Gipfelkreuz,
und schon beginnt das Farbspiel wenn die Sonne im Felsenmeer versinkt.

Do.03Febr22 – Sossusvlei abgetaucht

(neu vom 25Juli22)–
Die letzte Regenzeit in Namibia 2020/21 war richtig ergiebig. Nach vielen Jahren Trockenheit hatte es einer mal so richtig schütten lassen.
Da dachten alle schon das war aber toll, so war es in dieser Saison 2021/22 noch um einiges toller.
Der River Swakop mündet bei Swakopmund in den Atlantik, so jedenfalls der Plan. Denn in den letzten 12 Jahren gabs keinen Tropfen der “gemündet” ist. Halt ein Trockenfluss.

Nur in dieser Saison, da sind die Swakopper völlig aus dem Häuschen gewesen und haben gefeiert, den River Swakop, der mit einigem Tamtam dann doch mal so richtig was zum Fliessen gab. Videos dazu gibts im Netz.

Und das Sossusvlei ? Was geht denn da ab ?
Fahren wir doch mal hin …

Luftdruck auf 2,5bar ablassen reicht allem mal aus… Allrad hat der Steyr sowieso permanent drinne,

noch ein kleiner Hügel und schwupp …
auweija …

Eine ver-rückte Landschaft …
riesige Dünen scheinen inmitten von Wasser umspült zu werden.
Später hören wir das selbst einheimische Namibier aus dem 400 Km entfernten Windhoek am Wochenende vorbeischauen, um mal es mal mit den eigenen Augen zu erleben.

Hinter dem grossen See erhebt sich “Big Mama”. Diese Düne ragt mit rund 300 Metern hinter dem See steil hinauf. Der Weg scheint machbar …, Ok, ein ander mal …

Di.04Jan22 – Jan Kunene

Auf dem Weg nach Osten, am River KUNENE entlang, bietet sich ein Stopp im CAMP CORNIE an.

Schon auf der Fahrt hierher gehts immer am Fluss entlang.
Es gibt in ganz Namibia nur zwei ganzjährig wasserführende Flüsse,
den OranjeRiver ganz im Süden,
und eben den Kunene, ganz im Norden.

Der Weg nach Osten ist ein Rollercoaster. Ständig gehts in riesigen Wellen bergauf und bergab.
Wie wunderbar paradiesisch kommt da dieses Camp daher.

Riesig viel Platz, kein weiterer Gast auf dem Feld, und sogar die Verwaltung scheint noch im Mittagsschlaf.
Wir machen uns das Tor selbst auf und finden auch den wunderbarsten Platz mit Sicht auf das Nachbarland Angola.

Die Hängematte ist schnell aufgebaut.
Baden ist eher unangebracht, zuviele Krokodile kauern im seichten Wasser.

Jan hat Geräusche gehört, hat seine eigene Hängematte verlassen und begrüsst die neuen Gäste.
Nein, er ist weder Besitzer noch Manager. Die Dame des Camps ist Besorgungen in Windhoek machen, und er schaut für diese Zeit hier nur nach dem rechten.

Jan Kunene erzählt von Afrika, und von Namibia.
Er liebe die Natur, kann sich kaum einen festen Wohnsitz vorstellen,
und träumt dennoch von einem etwas komfortableren Leben.

Kurzerhand machen wir einen Vorschlag:
Wir werfen den Grill an und räumen unsere Stau- und Kühlfächer,
und wir würden uns freuen wenn Jan heute Abend unser Gast ist.
Schmunzelnd stimmt er zu. So oft hat er das auch noch nicht erlebt.

Es wird ein bunter Abend.
Jan erzählt und erzählt, und er hat vieles erlebt, in seinem Afrika.
Vielleicht eröffnet er mal selber eine Campsite. Da gibt es ein tolles Fleckchen etwas weiter östlich am Fluss.
Oder er kümmert sich um die Wildelephanten im Norden Namibias,
oder er hilft den Himbas in den abgelegenen Dörfern …
Ja, da kommt man nur noch zu Fuss hin,
und das ist eh die beste weil angemessenste Geschwindigkeit in dieser alles überragenden Natur …

Ich will noch gerad ein Photo von diesem tollen Sonnenuntergang machen,
aber Jan meint ich solle den Hügel gegenüber hinauf laufen, entlang der Wasserleitung …
das wäre der beste, schönste und bunteste Platz ringsherum dafür.
Recht hat er, er kennt sich eben aus, der Jan Kunene, an seinem Kunene.

Jan Kunene in Facebook:

https://www.facebook.com/jan.kunene.90

Di,07Juni22 – Bwana-Tucke Tucke

Carstens Nickname, Spitzname, oder auch sein selbst gewähltes Charakteristikum.

Aber in erster Linie betreibt Carsten unter diesem Namen eine besondere Reiseagentur für Selbstfahrer.
Kaum einer wie er kennt sich persönlich in den Ecken und Kanten Südafrikas aus.
Die Übergabe von Mietfahrzeug und Reiseunterlagen finden fast immer in Joes Beergarden /Windhoek statt.
Und dieser Art des Reiseauftakts ist legendär.

Dann die sehr individuellen Stadtrundfahrten.
Sie finden immer mit einem Landrover Cabrio, Baujahr 1964 statt.
Neuere Fahrzeuge nutzt nur sein Büro, zum Einkaufen.

Bei den Stadtrundfahrten muss man sich drauf einstellen, dass kaum die Sehenswürdigkeiten Windhoeks angefahren werden, allenfalls vorbei gefahren werden.
Carsten erklärt die Geschichte des Landes gerne an seinen Gräbern. Und davon gibts auf dem Stadtgebiet reichlich.

Kein Wunder, auch ausserhalb Windhoeks kümmert er sich um die Grabstätten deutscher Soldaten, Eroberer und Siedler. Carsten organisiert die Kriegsgräberfürsorge für ganz Namibia.


Wer mehr lesen will über Carsten:

Bwana-Tucke Tucke