31.März 19 – zu den Nil-Wasserfällen /Äthiopien

Mit der Arbeit kommt natürlich auch immer ein Quentchen freie Zeit, zumal wir jetzt Wochenende haben.
Von unserem aktuellen Standort Bahir Dar, am Lake Tana soll es bis zu den Nil-Wasserfällen nicht weit sein.
Wir schlendern zur Hauptkreuzung des Ortes um ein Fahrzeug samt Fahrer anzuheuern. Alle wollen uns fahren, aber die wenigsten können. Unsere Wahl fällt auf einen umtriebigen “Captain”. Sein Toyota stehe schon hier, und sein Fahrer sei auch schon auf dem Weg.
Letztlich wird klar, dass er gerade nur einen Fahr-Job vermittelt hat, und der angefunkte Fahrer bringt einen Toyota von einem anderen Freund mit. Unser Fahrzeug würde hierzulande kaum mehr Platz auf einem Schrottplatz finden, aber wir nehmen frohen Mutes im Fond Platz.

Es geht durch die Vorote der Stadt, und dann plötzlich scharf nach Osten auf groben Schotter.
Irrtum, wenn wir denken, dass sie hier für eine solche landschaftliche Attraktion eine gute Strasse bauen.
Und schon haben wir den ersten Stopp.
Unser Fahrer wurde wohl darauf hingewiesen, dass wir keinen Stopfen auf dem Benzintank haben. Jetzt droht das Zeugs auf diesen Pisten herausgeschüttelt zu werden. Bei gefühlten 40°C könnte sich das Benzin-Luftgemisch auch noch entzünden.

Mit ein paar Plastiktüten und herumfliegendem Papier bastelt er couragiert einen Stopfen. Ich glaub soetwas hat auch mal ein Herr Molotow vor einiger Zeit erfunden.
Egal, wir holpern ab jetzt gut gesichert in Richtung Nil.
Da die Wasserfälle auch nur von der anderen Flussseite zu erreichen sind,
gibt es als erstes dann sogar eine Nil-Kreuzfahrt …

Für die kurze Wanderung durch den Busch nehmen wir uns am Ufer einen ortskundigen Führer. Das war die richtige Entscheidung. Er erzählt sehr viel über Land + Leute und zum Schluss gibt er uns den entscheidenden Tipp für ein Musik-Restaurant in der Stadt.
Die Nil-Fälle selbst zeigen sich zurückhaltend. Die Regenzeit ist schon lange vorbei und statt viel beschworener 400 Metern, fällt das Wasser heute mal gerade in 10 Meter Breite in die unsäglich tiefe Schlucht.

Egal, Dabeisein ist alles.
Der Toyota lässt auf dem Rückweg auch nix anbrennen.
Unmittelbar vor dem Asphalt werden in einem kurzen Stopp auch wieder die Hauptscheinwerfer an Ort und Stelle geschubst. Die hätten wir sonst garantiert verloren, so entfesselt baumelten die Anfangs nur an den Kabeln herum.

Auf Wunsch tritt unser Fahrer nochmal ganz beherzt gegen die Lampen, hatte ich doch bei seinem ersten Tritt meine Kamera noch nicht schussbereit gehabt.