29.Juli – Rückweg, + fast das Ende

Der Regen hat sich gelegt, feuchte Luft.

Noch vor dem Frühstück höre ich Max durch den Wald rufen: „Ich wende dann mal…“.
Ich springe in meine Klamotten, auf dem schmalen Weg braucht er Hilfe. Rechts + links am Rand droht sofort der Sumpf des Waldbodens.

In einigen Zügen geht’s aber erstaunlich gut. Der MAN parkt jetzt in Rückzugsrichtung. Dann soll der Unimog auch noch herumgedreht werden, und das gelingt ebenso problemlos.

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Frohen Mutes gibt’s jetzt Frühstück, bei Max. Hat sich bewährt, das Abendessen gibts dann im Bliss 13ft, das hält die Kühlschränke übersichtlich.
Los gehts’s, wir sind ungeduldig, wollen sehen wie es weitergeht.
Max plädiert dafür noch weitere Luft aus seinen Reifen zu lassen. Weniger Luft bringt plattere Reifen, und die haben mehr Bodenauflage, können deswegen mehr Kraft in den Vortrieb bringen.
Aber ob jetzt 0,8bar nicht doch etwas wenig sind ? Mir kommen klare Zweifel.

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Wir starten vorsichtig und zunächst fluppt es sehr gut, wir machen Boden gut. Dann fehlt Max in meinem Rückspiegel. Ich stell den Mog aus, gehe zurück und sehe schon Max auf dem Waldweg stehen.

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Das sieht furchtbar aus: beide Reifen auf der Beifahrerseite haben wohl zuviel seitlichen Druck in einer Schlammrille bekommen, beide Reifen haben alle Luft verloren und sind platt. Beide Mäntel liegen nicht mehr an den Felgenhörner an, sie sind komplett unter der Last des LKW verbogen.

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Dazu hängt der MAN völlig schräg im Dreck. Also schleppen wir ihn zunächst sehr vorsichtig drei Meter nach vorne, die platten Pneus walken ganz furchtbar.

Als Hoffnungsschimmer erweisen sich drei frisch erstandene Hebekissen. von Max. Zwar ist die Füllgarnitur nur unvollständig, aber Not macht erfinderich…
Die Hebekissen müssen den 11to schweren LKW so anheben, dass die schadhaften Räder vollkommen entlastet und angehoben werden. Die ersten Versuche mobilisieren unsere Hoffnung. Es gelingt tatsächlich.

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Zuerst den hinteren, dann den Vorderradreifen. Damit die Reifen wieder gut abdichten müssen wir feste Schrubben, der halbe Waldsumpf klebt an den Felgen.

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Übrigens, eine Schwierigkeit sieht man den Bildern nur wenig an: hier wimmelt es von Mücken, Bremsen und gierigen Bienen. Wir hören auf die Stiche zu zählen, wehren nur noch gestenreich die Bedrohung ab, denn eine Chance ihr zu entkommen haben wir erst in ein knapp zwei Stunden.

Soviel brauchen wir für 7,5 Km raus aus diesem Wald. Dabei wollten wir 80Km schaffen, aber in die andere Richtung.
Mein Dieselverbrauch im Mog erhöht sich nochmal, jetzt auf stolze 120 Liter

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So stehen wir nach zwei Tagen wieder genau an derselben Stelle,
sind ungefähr 50 Km gefahren, und haben dafür rund 16 Stunden gearbeitet.
Aber unglücklich sind wir deswegen jetzt nicht ….

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