Immerhin läuft der Steyr inzwischen über 10.000Km durch Afrika ohne zu Murren + ohne Wehklagen.
Aber just im nördlichen Süd-Afrika meldet sich die Elektrik zu Licht:
Kein Strom von der Lichtmaschine.
Sofort rechts ranfahren und nachschauen.
Der erste Verdacht fällt auf den Keilriemen, der der sitzt Bombenfest.
Dann die Kabelverbindungen? Auch alles unverdächtig.
Da ist die Gegend hier schon etwas verdächtiger.
Noch vor zwei Stunden musste ich versichern das ich hier keinesfalls aussteige und draussen herum laufe.
Es wimmelt voller Löwen, und vieler anderer, sehr gefährliche Tiere. Schliesslich bin ich im Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark, kurz KTP, an der Grenze zu Botswana, Süd-Afrika + Namibia.
Direkt schon beim Aussteigen stolpere ich über Skelette von abgenagten Tieren.

Es hilft alles nix, und ich finde auch weiter nix.
Einsteigen weiter fahren, mit schöner rot leuchtender Kontrolle.
Am nächste Tag im Park geht dann plötzlich alles wieder. Am übernächsten Tag gehts nur zur Hälfte, udn dann wieder ohne Fehl + Tadel.
In solchen Fällen bleibe ich recht digital:
entweder die Lichtmaschine geht oder sie geht nicht. Alle Halbzustände werden ignoriert.
Bald finde ich heraus, dass ein kurzer Gasstoss die Zellen wiederbeleben vermag.
Also, Kupplung treten, bis gerad über 2.000 Umdrehungen hochjubeln, und schon geht diese kleine überflüssige Rot-LED wieder aus.
Eine gute Woche im Park ist zu Ende. Aber die beiden südlichen Grenzübergänge nach Namibia sind geschlossen. Corona! Warum auch immer das eine Begründung sein kann.
Umweg rund 500Km. Aber was heisst das schon in Afrika.
Hier ein Wegweiser beispielsweise aus dem Park …

Die Sackgasse ist 300Km lang, der einzige Weg führt wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Da sind mal schnell 1.000Km leicht im Park nur so herumgecruist.
In einer Woche, versteht sich.
Also gehts dann auch direkt nach Upington hinein, nochmal zum vorzüglichen Steakhouse.
Genau zur Stadteinfahrt nach Sonnenuntergang geht dann garnichts mehr.
Nichtmal das Fahrlicht aus der Batterie.
Was ein Glück das ich in Afrika bin, da bin ich dann nicht wirklich der einzige Blinde unterwegs.
Am nächsten Morgen bei Küchenarbeiten entdecke ich direkt gegenüber dem Steakhouse die „Hi Tech Auto Eletkries.“
Komisch, ich hab noch nicht mal angefangen einen Spezialisten zu finden, da hat er mich schon gefunden.
Chef + Vize entern den Motorblock, messen, suchen, finden und wägen ab.
Ihr erster Verdacht war auch der meine: die Reglerplatte mit den Kohlen.
Schliesslich ist das gute Teil auch schon über 30 Jahre alt.
Der visuelle Check entdeckt den Fehler nicht.
Neue Kohlen hinein, die Lima auf den hauseigenen Prüfstand …

Ergebnis: Nix.
Immer noch kein Strom.
Bleibt nichts übrig als den Arbeitsverweigerer aufzuschrauben.
Kaum ist das Gehäuse auseinandergenommen weichen die Experten zurück: da hats gebrannt.

Und jetzt?
Reparatur unmöglich.
Da muss eine neue her.
Jetzt kommt das Backoffice dieses Spezialisten zum Zuge.
Es wird telefoniert, im Rechner gesucht, verworfen und weiter gesucht.
Nach kaum 20min. setzt der Cheffe in den Pickup und verschwindet auf Afrikas Strassen.
Wieder 20 min. später ist er zurück,
und hat im Gepäck eine neue Lichtmaschine.
Huch, wo hat er die denn hergezaubert?

Und sie passt wie angegossen.
Leistung (35Ampere, wie gehabt), Anschlüsse, alles wie gehabt. Kein Umbau erforderlich.
Und warum findet man hier in Afrika eine Steyr-Lichtmaschine?
Kein Problem meinen die Herrn. Dies wäre im Original ein sehr verbreiteter Bosch-Typ.
Quasi eine Universal-Lima, für Betonmischer, Minikipper oder GüllePumpen.
Na dann…,
dabei dachte ich der Steyr wäre etwas besonderes …