Direkt hinter Iwdel beginnt das wozu wir hier sind: Piste fahren.
Und das soll uns ausgerechnet verboten sein ?
Was ein Glück das wir „Wohnmobil“ im Fahrzeugschein stehen haben,
das werde ich der Obrigkeit hier schon erklären können …
Für die ersten 132 Km brauchen wir gut 6 Stunden. Reine Netto-Fahrtzeit versteht sich.
Die Landschaften + Perspektiven können unterschiedlicher kaum sein.
Das war schon vor der Reise klar: dieses Sibirien ist eine sehr nasse Gegend.
Sümpfe, Bachläufe, Flüsse + ausgewachsene Ströme. Wer hier von der Piste abkommt, der geht gleich in mehrfacher Hinsicht unter.
Brücken gibts nur anfangs …
Klar biegt die sich gerade durch, klar knirschts unter meinen Pneus,
aber solange sie elastisch ist, solange hat Max hinter mir auch noch etwas davon …
Hier liegt unser Weg ein Stück lang sogar direkt IN einem kleinen Fluss,
alles so in meinem Navi eingezeichnet.
„Maps for Me“, eine rudimentäre, kostenlose App, die sich der Karten des „OpenMapsProjekt“ bedient, und die selbst hier im Nowhere-Country unheimlich präsise sind.
Unser Etappenziel ist ein längst verlassenes Dorf. Hier gabs mal nen extremen Waldbrand, da wurde das Dorf aufgegeben.
Keines Menschen Seele mehr,
dafür haben Milliarden von Mücken, Bienen, Bremsen das Dorfleben in ihrer Hand,
oder soll ich besser schreiben:
in ihrer Gewalt!